Aufgeheizte Stimmung in den USA
Tödlicher Schuss auf Kirk: Trump-Regierung will gegen Linke vorgehen
- Veröffentlicht: 16.09.2025
- 13:10 Uhr
- Joachim Vonderthann
Der Mord an dem rechten Aktivisten Charlie Kirk sorgt für politische Spannungen in den USA. Die Regierung von Präsident Trump sieht die Verantwortung bei der politischen Gegenseite und kündigt harte Maßnahmen an.
Nach dem tödlichen Attentat auf den US-Podcaster und rechten Aktivisten Charlie Kirk hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump ihre Reaktion verschärft. In einer Sonderfolge von Kirks Podcast "Charlie Kirk Show", moderiert von Vizepräsident JD Vance im Weißen Haus, wurde Kirks Vermächtnis thematisiert und die Schuldfrage gestellt. Vance und seine Gäste, darunter Trumps Berater Stephen Miller, betonten die Bedeutung des verstorbenen Aktivisten für die konservative Bewegung und machten die politische Linke für das Attentat verantwortlich.
Trump-Regierung droht Linken nach Kirk-Ermordung
Stephen Miller erklärte in der Podcast-Folge, die Regierung werde "umfassende Ressourcen" nutzen, um die hinter dem Attentäter stehende "inländische Terrorbewegung" zu zerschlagen. Vizepräsident Vance ergänzte, es könne nur Einheit im Land geben, wenn anerkannt werde, dass politisch motivierte Gewalt primär ein Problem der politischen Linken sei. Er sprach von einem "Netzwerk" liberaler Stiftungen, Aktivist:innen und Journalist:innen, die ein Umfeld für solche Taten schaffen würden.
Vance nimmt liberale Stiftungen ins Visier
Besonders scharf kritisierte die Regierung bekannte liberale Stiftungen wie die Open Society Foundation von George Soros und die Ford-Stiftung. Vance warf ihnen vor, einen Artikel finanziert zu haben, der Kirks Tod rechtfertige – eine Behauptung, die nach Recherchen der "Washington Post" nicht belegt ist. Dennoch drohte die Regierung mit der Kürzung von Steuervergünstigungen für diese Organisationen.
Auch das US-Außenministerium schaltete sich ein und kündigte an, Ausländer:innen mit Visaentzug zu bestrafen, sollten sie Kirks Ermordung im Internet rechtfertigen. Unterdessen werden Privatpersonen, die sich kritisch zu Kirk äußern, zunehmend Ziel von Angriffen durch Anhänger:innen des rechten Lagers.
Motive des Attentäters weiter unklar
Die Motive des 22-jährigen Tatverdächtigen bleiben unklar. Obwohl Utahs Gouverneur Spencer Cox die Tat früh als "politisches Attentat" aus einer linken Ideologie heraus einstufte, fehlen dafür eindeutige Belege. Auf Patronenhülsen gefundene Aufschriften deuten auf eine digitale Subkultur hin, die sowohl antifaschistische als auch rechtsextreme Elemente umfasst. Die Ermittlungen laufen weiter, doch Kirks Tod hat bereits erhebliche politische Wellen geschlagen.
Junge Konservative sollen Kirks Vermächtnis fortführen
Kirks Ehefrau Erika sowie Weggefährten wie der ultrarechte Steve Bannon haben begonnen, sein Vermächtnis weiterzuführen. Turning Point USA, die von Kirk gegründete Organisation, nutzt den Tod des Aktivisten für Spendenaufrufe und politischen Aktivismus. Die Sonderfolge des von Vance moderierten Podcasts legte den Schwerpunkt auf eine religiöse Rahmung von Kirks Leben und Werk. Junge Konservative wurden aufgerufen, sich offen zum Christentum zu bekennen und Kirks Botschaften weiterzutragen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa