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Anschlag auf Weihnachtsmarkt

Trauergottesdienst, aber auch Forderung nach Remigration in Magdeburg

  • Aktualisiert: 21.12.2024
  • 21:46 Uhr
  • Michael Reimers
21. Dezember 2024, Magdeburg: Ein Mann wird bei einer Demonstration rechter Gruppierungen von Polizisten abgeführt. Nach der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am Vorabend hatten sich mehrere Hundert Menschen aus dem rechten Spektrum versammelt.
21. Dezember 2024, Magdeburg: Ein Mann wird bei einer Demonstration rechter Gruppierungen von Polizisten abgeführt. Nach der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am Vorabend hatten sich mehrere Hundert Menschen aus dem rechten Spektrum versammelt.© dpa

Während eines Gedenkgottesdienstes im Magdeburger Dom für die Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt skandierten mehrere Hundert Menschen rechte Parolen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Magdeburger Dom fand einen Tag nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt der Stadt ein Gottesdienst für die Angehörigen der Opfer statt.

  • Zu den geladenen Gästen gehörten auch Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzler Scholz.

  • Gleichzeitig versammelten sich in der Magdeburger Innenstadt etwa 1.000 Anhänger:innen der rechten Szene.

Einen Tag nach der Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt haben sich am Samstag (21. Dezember) zahlreiche Menschen zu einem Gedenkgottesdienst im Magdeburger Dom versammelt. Die Trauerandacht war vor allem für Angehörige von Opfern, Rettungskräften sowie für andere geladene Gäste gedacht. Dazu zählten auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Vor dem Seitenportal des Doms stellten Menschen Dutzende leuchtende Kerzen auf und legten Blumen nieder. Weil der Eingang vor Beginn des Gottesdienstes mit Gittern abgesperrt worden war, trugen Polizisten die Kerzen zu dem Portal.

Im Video: Der Tag nach der Todesfahrt in Magdeburg

Biden und weitere Staatschefs zeigen Anteilnahme

Die Anteilnahme nach der Tat in Magdeburg ist groß. Allein vor dem Dom der Landeshauptstadt beteiligten sich am Abend nach ersten Schätzungen der Polizei mehr als 1.000 Menschen am Gedenken. Für sie war eine große Videoleinwand aufgebaut, auf die der Gottesdienst übertragen wurde. Danach sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos): "Ich wünsche uns allen, dass wir als Stadtgesellschaft uns davon nicht beeinträchtigen lassen."

Auch international gab es Anteilnahme. Mehrere Staats- und Regierungschefs drückten ihr Mitgefühl aus, darunter US-Präsident Joe Biden.

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:newstime

Faeser rät nicht von Weihnachtsmarktbesuchen ab

In Deutschland stellte sich vielerorts die Frage, wie sicher Weihnachtsmärkte sind. Im ZDF sagte die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Abend, die Länder wollten nun lageabhängig schauen, "wo müssen wir unsere Weihnachtsmärkte und wo müssen wir Polizeipräsenz nochmal verstärken, aber nur da, wo nötig". Faeser sagte weiter: "Deswegen gehe ich davon aus, dass man auch weiter auf Weihnachtsmärkte gehen kann."

In das Gedenken in der Magdeburger Innenstadt mischten sich am Samstagabend aber auch rechte Parolen. Etwa 1.000 Teilnehmer versammelten nach einer ersten Schätzung der Polizei auf einem zentralen Platz der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Zu sehen waren dort unter anderem ein Transparent mit dem Wort "Remigration" sowie sogenannte Heimat-Fahnen. Rufe wie "Wir sind das Volk" waren zu hören.

Im Video: Neue Sicherheitskonzepte seit Magdeburg

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Baerbock: "Jetzt gilt es, dass unser Land zusammensteht"

In der Berliner Gedächtniskirche ist der Opfer der Todesfahrt von Magdeburg gedacht worden. "Deutschland ist in tiefer Trauer", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Man stehe mit den Angehörigen und Familien und bange um die vielen Verletzten. "Und jetzt gilt es, dass unser Land zusammensteht."

Neben Baerbock und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) nahm auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) an der Andacht teil. Tod und Trauer hätten die Vorfreude auf das Weihnachtsfest genommen, sagte Pfarrerin Sarah-Magdalena Kingreen im gemeinsamen Gebet.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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newstime vom 21. Dezember 2024 | 19:55
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newstime vom 21. Dezember 2024 | 19:55

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