Überflutungen und Stromausfälle
Tropensturm "Gabrielle" wütet in Neuseeland: Regierung ruft Notstand aus
- Aktualisiert: 14.02.2023
- 17:34 Uhr
- Anne Funk
Von einem trockenen Sommer kann in diesem Jahr in Neuseeland keine Rede sein: In dem Pazifikstaat wütet Tropensturm "Gabrielle" und sorgt für Überschwemmungen und Stromausfälle. Die Regierung hat nun mit einer seltenen Maßnahme reagiert.
Das Wichtigste in Kürze
Der tropische Zyklon "Gabrielle" wütet über der Nordinsel Neuseelands.
Einige Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten, Einwohner:innen mussten sich teilweise vor Wassermassen in Sicherheit bringen.
Die Regierung hat nun den landesweiten Notstand ausgerufen - erst zum dritten Mal in der Geschichte des Landes.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen kämpft die Nordinsel Neuseelands mit den Folgen verheerender Unwetter. Mit zerstörerischer Kraft wütet der tropische Zyklon "Gabrielle" in dem Pazifikstaat, etwa 225.000 Menschen waren bereits ohne Strom. Am Dienstag (14. Februar) rief die Regierung nun den Nationalen Notstand aus. Wegen Überschwemmungen und schwer beschädigter Straßen waren einige Orte komplett von der Außenwelt abgeschnitten, teilweise mussten Flug-, Zug- und Fährverbindungen eingestellt werden.
Auswirkungen des Klimawandels
Ministerpräsident Chris Hipkins erklärte, dass es sich um das "schlimmste Wetterereignis dieses Jahrhunderts" handle. Kein Tropensturm habe seit einer Generation mehr solche Schäden in Neuseeland angerichtet. Der Sturm habe deutlich gemacht, wie wichtig es sei, "sich der Herausforderung des Klimawandels zu stellen" und die CO2-Emissionen des Landes zu reduzieren. Der Kampf gegen den Klimawandel stehe ganz oben auf der Regierungsagenda, so Hipkins.
Der landesweite Notstand wurde zuvor erst zweimal in dem Land ausgerufen, während der Corona-Pandemie und nach dem Christchurch-Erdbeben 2011, erklärte der Minister für Notfallmanagement Kieran McAnulty. Dadurch habe die Regierung mehr Befugnisse, um die Krise zu bewältigen.
"Echte Bedrohung für das Leben der Neuseeländer"
"Dies ist ein beispielloses Wetterereignis, das Auswirkungen auf einen Großteil der Nordinsel hat", so McAnulty. Den Sturm bezeichnete er als Katastrophe, "die eine echte Bedrohung für das Leben der Neuseeländer darstellt".
In manchen Gegenden sei das Wasser der Flüsse so hoch gestiegen, dass nur noch Häuserdächer zu sehen waren. In der Region Hawke’s Bay und Teilen der Küstenstadt Napier rief man die Einwohner:innen auf, sich auf Hügeln in Sicherheit zu bringen. Um betroffenen Bürger:innen zu helfen, seien etwa 200 Soldaten im Einsatz gewesen, auch von Australien und Großbritannien wurde Unterstützung angeboten.
Erst vor rund zwei Wochen hatte es rund um die größte Stadt Auckland massive Überschwemmungen gegeben, der Flughafen stand teilweise unter Wasser. Innerhalb von 24 Stunden war so viel Regen gefallen wie sonst in einem ganzen Sommer. Vier Menschen kamen dabei ums Leben.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa