Laut Umfrage
Trotz Rente arbeiten? Nur wenige wollen im Alter hinzuverdienen
- Veröffentlicht: 31.08.2023
- 09:05 Uhr
- Michael Reimers/Max Strumberger
Noch im Ruhestand arbeiten? Das kommt für viele Bürger:innen nicht infrage, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Nur jede:r Fünfte kann sich das noch vorstellen.
Das Wichtigste in Kürze
Nur wenige Menschen möchten auch im Rentenalter noch arbeiten.
Stattdessen geht der Trend eher in die Richtung, dass viele lieber bereits früher in Rente gehen wollen.
Das ist vor allem angesichts des Fachkräftemangels ein akutes Problem.
Über den Rentenbeginn hinaus möchte nur jede:r Fünfte in Deutschland weiterarbeiten. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Autozulieferers Continental. 22 Prozent der Befragten im Alter zwischen 58 und 67 Jahren gaben an, als Rentner:in hinzuverdienen zu wollen. 43 Prozent möchten hingegen sogar vor Erreichen des Rentenalters komplett aus dem Arbeitsleben aussteigen. Das wäre fast die Hälfte der älteren Berufstätigen.
So lasse sich der Fachkräftemangel nicht lösen, sagte Continental-Personalvorständin Ariane Reinhart der Deutschen Presse-Agentur. Mit Blick auf die abschlagsfreie Rente mit 63 sagte sie: "Das wird keinen großen Ansturm geben."
Zuverdienstregeln für Frührentner:innen gelockert
Zum Jahresbeginn 2023 hatte die Bundesregierung die bisherige Hinzuverdienst-Grenze für alle, die vorzeitig in Renten gegangen sind, aufgehoben. Ohne dass ihre Altersbezüge gekürzt werden, dürfen sie nun unbegrenzt statt bisher maximal 46.060 Euro pro Jahr hinzuverdienen. In Anspruch genommen werde die Rente mit 63 vor allem von gut ausgebildeten Angestellten mit mittlerem Einkommen, erklärte Reinhart: "Das sind die Fachkräfte, die uns jetzt fehlen."
Freiwillig länger arbeiten möchten mit 51 Prozent am häufigsten die Befragten, die mehr als 10.000 Euro monatlich verdienen – vermutlich aus Interesse an ihrem Job. An Platz 2 stehen Geringverdienende mit weniger als 500 Euro Monatsverdienst, die oftmals weiterarbeiten müssen, weil ihr Einkommen nicht reicht.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa