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"Rettet die Wissenschaft"

Trump greift die Wissenschaft an - auch mit Folgen für Deutschland

  • Veröffentlicht: 11.03.2025
  • 23:55 Uhr
  • Claudia Scheele
Ein Banner mit der Aufschrift «Science makes America great again» (Wissenschaft macht Amerika wieder groß) ist bei einer Kundgebung von Wissenschaftlern und Forschern gegen Kürzungen bei den Etats und Stellenstreichungen am Lincoln Memorial zu sehen.
Ein Banner mit der Aufschrift «Science makes America great again» (Wissenschaft macht Amerika wieder groß) ist bei einer Kundgebung von Wissenschaftlern und Forschern gegen Kürzungen bei den Etats und Stellenstreichungen am Lincoln Memorial zu sehen.© Thomas Müller/dpa

Es werden Gelder gestrichen, Stellen gekürzt und vieles mehr. Die Wissenschaft in den USA muss nun um ihre Existenz bangen, denn Trump holt zum Rundumschlag aus.

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Inhalt

US-Präsident Donald Trump hat schon in seiner erstem Amtszeit stark gegen die Wissenschaft gearbeitet. In seiner zweiten Amtszeit setzt er diesen Kurs nun fort - mit gravierenden Folgen nicht nur in den USA. Eingriffe in die Mittel für Bildung könnten Folgen vor allem für Nachwuchswissenschaftler:innen haben.

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Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine wurden bereits gemeinsame Projekte mit russischen Forschenden eingefroren, auch die Zusammenarbeit mit chinesischen Institutionen steht ständig auf dem Prüfstand. Die aktuelle Situation in den USA macht die Welt der Wissenschaft noch einmal "kleiner und unberechenbarer".

Proteste gegen Trumps Sparpolitik

Tausende Wissenschaftler:innen in den USA haben am Samstag (08. März) gegen die Sparpolitik der Trump-Regierung in der Forschung demonstriert. In Washington, New York und anderen Städten protestierten sie gegen Kürzungen in ihren Forschungsetats, Stellenstreichungen und Zweifel an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Proteste standen unter dem Motto "Stand up for Science".

Bei der Kundgebung in Washington hielt eine NASA-Mitarbeiterin ein Schild hoch mit der Aufschrift "Viel Glück dabei, auf den Mars zu kommen, ohne Wissenschaft". Sie spielte damit auf die Doppelrolle des Tech-Milliardärs Elon Musk an, der im Auftrag von Trump massenweise Leute in Behörden und Ministerien entlässt und zugleich mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX zum Mars strebt.

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Andere Demonstrant:innen betonten angesichts des jüngsten Masern-Ausbruchs und vieler Impfgegner:innen in den USA die Bedeutung von Schutzimpfungen. Mehrere Teilnehmer:innen der Kundgebung vor dem Lincoln-Memorial in Washington äußerten angesichts der Rauswürfe in Ministerien und Behörden durch Musks Spargremium Doge Angst um ihren Arbeitsplatz.

Bedeutung der Wissenschaft - "wer wird euch heilen?"

Ein Mann, der für eine Behörde arbeitet und sich um den Schutz von Fischbeständen kümmert, sagte der Deutschen-Presse-Agentur, in seinem Bereich seien bereits mehrere begabte junge Wissenschaftler:innen gefeuert worden. Eine Professorin der angesehenen Johns Hopkins University äußerte sich angesichts der Lage besorgt um die Forschung. "Wer wird Euch heilen, wenn die Wissenschaftler nicht mehr da sind", stand auf einem Schild.

Mehrere Redner:innen, darunter Demokratische Senatoren, betonten die Bedeutung von Wissenschaft. Senator Chris Van Hollen verurteilte die Kürzungen. Sie hätten nichts mit Effizienz zu tun, sondern würden vor allem Schaden anrichten.

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News

Bildungsministerin deutlich

"Unerträglich": Stark-Watzinger fordert von Unis klares Vorgehen gegen Antisemitismus

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hält "das Ausmaß an Israel- und Judenhass an zahlreichen westlichen Universitäten" für "unerträglich" – und fordert ein konsequentes Durchgreifen an deutschen Hochschulen.

  • 04.05.2024
  • 10:37 Uhr

Entlassungen und Kürzungen - Experten warnen

Die US-Regierung hat seit dem Amtsantritt Trumps die Arbeit vieler Forschungseinrichtungen unter anderem durch Kürzungen, Entlassungen oder Ankündigungen und Androhungen davon deutlich schwieriger gemacht. Betroffen sind unter anderem die nationalen Gesundheitsinstitute NIH und die Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA.

Expert:innen warnen, dass dadurch etwa wichtige Forschung zu Krankheiten gestoppt werde oder Daten für Wettervorhersagen nicht mehr gesammelt werden könnten. Die Forschungseinrichtungen der USA galten bislang in vielen Bereichen als global führend und zogen Wissenschaftler:innen aus aller Welt an.

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Zeitgleich zu den Protesten kündigte die US-Regierung an, der renommierten Columbia-Universität in New York Fördergelder in Millionenhöhe zu streichen. Begründet wurde die Entscheidung mit dem Vorwurf, die Hochschule habe jüdische Studierende nicht ausreichend vor Belästigungen und Bedrohungen auf dem Campus geschützt.

Forschung nur noch durch private Finanzierung?

Die Meeresbiologin Antje Boetius sorgt sich um die Zukunft der internationalen Forschung. Boetius ist seit Ende 2017 Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Für ihre künftige Forschungsarbeit am renommierten Monterey Bay Aquarium Research Institute in Kalifornien fürchte sie keine Einschränkungen, da es ausschließlich durch eine private Stiftung finanziert werde, sagte sie. Auch die Arbeit der Universitäten, mit denen das Institut kooperiere, werde überwiegend privat finanziert.

"Aber natürlich machen sich alle Sorgen um Angriffe auf die Wissenschaft und ihre Strukturen", betonte Boetius. "Auch weniger Mittel für Bildung und für den wissenschaftlichen Nachwuchs verändern das System." Gerade der Druck auf die Gesundheits- und Klimaforschung führe möglicherweise direkt zu Nachteilen für Unternehmen und für die Bürger:innen.

Werbung um Wissenschaftler aus den USA

Angesichts der neuen Situation unter der Trump-Regierung hatte Bundesforschungsminister Cem Özdemir in den vergangenen Tagen mehrfach um besorgte Wissenschaftler:innen aus den USA geworben. Die neue Führung in den USA wolle die Wissenschaft an die enge Kette legen, nehme massiv Entlassungen vor und stelle die Forschungsfreiheit per se infrage, sagte der Grünen-Politiker etwa beim Besuch mehrerer Forschungseinrichtungen im niedersächsischen Braunschweig.

Nach den Schilderungen Özdemirs geht es mittlerweile so weit, dass manche Wissenschaftler:innen sich nicht mehr trauten, von ihrer Arbeitsstelle aus mit ihren Kollegen in der freien Welt zu konferieren. Man könne sich das gar nicht vorstellen, aber das geschehe manchmal von zu Hause aus. In dieser Lage müsse Deutschland ein attraktives Zielland werden, sagte Özdemir. Wenn die besten Hochschulen in den USA bedroht seien, müsse Deutschland deutlich machen, dass die Wissenschaftsfreiheit hier geachtet werde und die klügsten Köpfe herzlich willkommen seien.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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:newstime vom 11. März 2025 | 19:45
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