Empörung um KI-Bild
Trump inszenierte sich mit KI-Bild als Papst: US-Bischof fordert Entschuldigung
- Veröffentlicht: 04.05.2025
- 22:39 Uhr
- dpa
US-Präsident Donald Trump schreckt vor Provokation nicht zurück. Ein Bild des Republikaners als Papst geht einem amerikanischen Geistlichen zu weit.
Ein amerikanischer Bischof hat öffentlich eine Entschuldigung von US-Präsident Donald Trump wegen eines umstrittenen Papst-Bildes gefordert. Eine Woche nach seiner Teilnahme am Begräbnis von Papst Franziskus hatte Trump über soziale Medien ein offensichtlich von Künstlicher Intelligenz (KI) generiertes Bild von sich in Papst-Kleidung verbreitet. Der US-Bischof Thomas Paprocki aus dem Bundesstaat Illinois kritisierte dies auf der Plattform X scharf.
US-Bischof Paprocki: Trump verhöhnt Kirche
"Mit der Veröffentlichung eines Bildes, auf dem er sich als Papst verkleidet, verhöhnt Präsident Trump Gott, die katholische Kirche und das Pontifikat", schrieb Paprocki. Dies sei zutiefst beleidigend für Katholiken, noch dazu zu einer Zeit, da sie um Papst Franziskus trauerten. Trump müsse sich dafür entschuldigen. Vom Vatikan gab es zu Trumps Papst-Bild zunächst keinen offiziellen Kommentar.
Auf dem Bild, das Trump vor wenigen Tagen auf seinem Profil im Netzwerk Truth Social veröffentlicht hatte und das auch über das offizielle Konto des Weißen Hauses bei X weiterverbreitet wurde, trägt er die weiße Soutane, in der sich das katholische Kirchenoberhaupt für gewöhnlich zeigt, eine goldene lange Kette mit einem Kreuz um den Hals und eine opulent verzierte Mitra als Kopfbedeckung.
Trump scherzt über sich als neuen Papst
Tage zuvor hatte Trump noch im Scherz gesagt, er würde gerne selbst Papst werden. "Das wäre meine erste Wahl", sagte er auf die Frage von Reportern, wen er nach dem Tod von Papst Franziskus gerne als nächsten Pontifex sähe. Dann schob der 78-Jährige nach: "Nein, ich weiß es nicht. Ich habe keine Präferenz."
Nach dem Tod von Papst Franziskus steht die katholische Kirche davor, ein neues Oberhaupt zu bestimmen. Das Konklave der wahlberechtigten Kardinäle beginnt am Mittwoch (4. Mai).