Krieg gegen Putin
Ukraine-Front: Kampfroboter gegen die personelle Übermacht Russlands im Einsatz
- Veröffentlicht: 23.12.2024
- 23:50 Uhr
- Michael Reimers
Die Ukraine setzte an der Front auf unbemannte Kampfroboter, um die zahlenmäßig überlegenen russischen Truppen in Schach zu halten. Doch wie effektiv sind diese, wenn aus Nordkorea weitere Truppen kommen?
Das Wichtigste in Kürze
Die Ukraine setzt erfolgreich Militärroboter ein, um Personalengpässe an der Front auszugleichen.
Damit können die ukrainischen Truppen, besonders bei Charkiw, die zahlenmäßig überlegenen russischen Brigaden zurückhalten.
Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor der wachsenden Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea, die globale Sicherheitsrisiken birgt.
Die Kriegsführung der Zukunft ist in der Ukraine bereits Realität: An der Frontlinie im Oblast Charkiw in der Nordukraine hat eine Brigade der ukrainischen Nationalgarde einen bedeutenden Sieg errungen, indem sie ausschließlich auf Kampfroboter setzte, wie das Magazin "Forbes" am 21. Dezember berichtet.
Diese unbemannten Einheiten könnten den ukrainischen Streitkräften neuen Mut geben, die durch die Unterstützung nordkoreanischer Soldaten in den Reihen des russischen Militärs deutlich unter Druck geriet.
Doch der Einsatz zeigt auch die Herausforderungen, vor denen das Land nach mehr als zwei Jahren Krieg steht. Denn der Mangel an Personal zwingt Kiew dazu, innovative Lösungen zu finden, um die russische Übermacht an Truppen auszugleichen.
Technologische Innovation: Kampfroboter als Hoffnungsträger an der ukrainischen Front
Der Einsatz von Robotern bei der ukrainischen Offensive in Charkiw markiert einen wichtigen Schritt in der modernen Kriegsführung. Die Kombination aus kriechenden und fliegenden Drohnen ermöglichte es der Ukraine, die russischen Truppen erfolgreich zurückzudrängen.
"Wir sprechen von Dutzenden Einheiten robotischer und unbemannter Ausrüstung gleichzeitig an einem kleinen Abschnitt der Front", wie der Sprecher der 13. Brigade der Nationalgarde gegenüber "Forbes" sagte. Trotzdem können die unbemannten Bodenfahrzeuge nur eingeschränkt agieren und eine personelle Bodeninfanterie nicht ersetzten. Diese technologische Innovation könnte der Ukraine helfen, ihre personellen Defizite auszugleichen. An der umkämpften Front von acht Kilometer Länge in der Nähe der Stadt Hlyboke stehen sich laut des US-Magazins aktuell 6.000 russische und 2.000 ukrainische Soldaten gegenüber.
Doch trotz der Effektivität der Maschinen bleibt die Frage, ob sie in der Lage sind, langfristig die Oberhand zu gewinnen. Der Mangel an qualifizierten Soldaten bedeutet, dass die Ukraine zunehmend auf solche technologischen Lösungen angewiesen ist, um mit den zahlenmäßig überlegenen russischen Kräften mitzuhalten. Trotz der personellen Übermacht Russlands wurden nach Schätzungen der Deutsche Presse-Agentur 45.720 russische Soldaten verwundet oder getötete im Kampf in der Ukraine – ein trauriger Rekord als verlustreichster Monat seit Kriegsbeginn, so die dpa.
Herausforderungen und Grenzen unbemannter Kriegsführung
Obwohl die Roboteroperationen in Charkiw ein Erfolg waren, stoßen sie auch an ihre Grenzen. Zwar konnte im vergangenen September ein ukrainischer Bodenroboter einen russischen Schützengraben erfolgreich angreifen, doch die Verteidigung gestaltete sich schwierig.
Die Maschinen können zwar Angriffe durchführen, sind jedoch nicht in der Lage, Stellungen dauerhaft zu halten. Dies stellt ein erhebliches Problem dar, da die Ukraine weiterhin Menschen benötigt, um eroberte Gebiete zu sichern, so "Forbes".
Auch sind die Roboter, wie die US-Denkfabrik RAND bei einem Planspiel zwischen hypothetischen amerikanischen und russischen Robotern feststellt, anfällig für Störsignale und Defekte.
Selenskyj: Bereits 3.000 tote oder verwundete Nordkoreaner im Ukraine-Krieg
Trotzdem sind die ukrainischen Streitkräfte auf die Unterstützung der Roboter angewiesen, denn aus Nordkorea erhält Russland zahlenmäßige Unterstützung. Die unter der russischen Fahne kämpfenden Nordkoreaner haben im Kampf gegen ukrainische Truppen bereits mehr als 3.000 Mann verloren, die getötet oder verwundet wurden. Diese nicht unabhängig überprüfbare Schätzung nannte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einer Sitzung der Stawka, des Oberkommandos der ukrainischen Streitkräfte, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag (23. Dezember) meldete.
"Nach vorläufigen Angaben übersteigt die Zahl der getöteten und verwundeten nordkoreanischen Soldaten in der Region Kursk 3.000", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
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Daraus entwickle sich die Gefahr, dass Nordkorea zusätzliche Soldaten und militärische Ausrüstung an die russische Armee schicken könnte. "Wir werden darauf eine Antwort haben." Offizielle russische Stellen oder Medien haben sich bisher nicht zu möglichen Verlusten der Nordkoreaner geäußert.
Im Video: Hundert nordkoreanische Soldaten getötet
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Merkur: "Unbemannter Kampf an der Front: Militärroboter der Ukraine schlagen Putins Truppen in die Flucht"