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Gefährdete Mädchen

Unicef: Unglaubliche zwölf Millionen Kinderehen pro Jahr

  • Veröffentlicht: 03.05.2023
  • 12:30 Uhr
  • Stefan Kendzia
In der Region Koulikoro im Zentrum Malis, werden manche Mädchen schon mit 12 Jahren verheiratet.
In der Region Koulikoro im Zentrum Malis, werden manche Mädchen schon mit 12 Jahren verheiratet.© Jürgen Bätz/dpa

Auch wenn die Anzahl der Kinderehen weltweit auf immer noch gigantische zwölf Millionen Verheiratungen leicht gesunken sind - Kriege, Gesundheits- und Wirtschaftskrisen und auch der Klimawandel können die hart erkämpften Fortschritte leicht wieder zunichte machen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt.

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Das Kinderhilfswerk Unicef hat eine neue Analyse herausgegeben, wonach jedes Jahr zwölf Millionen Mädchen eine Kinderehe eingehen müssen. Insgesamt sollen derzeit weltweit 640 Millionen Mädchen und Frauen leben, die vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet wurden.

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Krisen verstärken Kinderehen

Die schiere Anzahl an Kinderehen macht sprachlos. Trotzdem scheint es eine positive Entwicklung gegeben haben: Der Anteil der jungen Frauen in Kinderehen sei seit den letzten Schätzungen von 21 Prozent auf 19 Prozent gesunken: "2017 lag der Anteil der jungen Frauen dieser Altersklasse, die vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet waren, bei 21 Prozent und in der neuesten Schätzung – bezogen auf das Jahr 2022 – bei 19 Prozent", so Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Allerdinsg, so sagt sie, machen "Multiple Krisen die Hoffnungen und Träume von Kindern weltweit zunichte – insbesondere von Mädchen, die Schülerinnen sein sollten und nicht Bräute."

Verantwortlich für ein erneutes Ansteigen von Kinderehen seien Gesundheits- und Wirtschaftskrisen, eskalierende bewaffnete Konflikte und die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Viele Familien sähen sich gezwungen, ihre Töchter in die vermeintliche Sicherheit einer Ehe zu übergeben. In Ländern südlich der Sahara werde sogar eine steigende Zahl von Kinderehen befürchtet.

Fortschritte bei der Beendigung von Kinderehen sind möglich

Catherine Russell, Unicef-Exekutivdirektorin

Es muss weiterhin viel Engagement gegen Kinderehen erfolgen. Denn gerade Mädchen, die Kinderehen eingehen müssen, sind nur in geringem Maß in der Schule und sind den Risiken früher Schwangerschaften ausgesetzt. "Wir haben bewiesen, dass Fortschritte bei der Beendigung von Kinderehen möglich sind", sagte Russell. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, Mädchen in der Schule zu halten und sicherzustellen, dass sie wirtschaftliche Chancen haben."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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