Der "Kaiser" ist tot
"Unvergesslich": Der Fußball trauert um Franz Beckenbauer
- Veröffentlicht: 08.01.2024
- 23:06 Uhr
- Nelly Grassinger
Franz Beckenbauer, Deutschlands berühmtester Fußballer, ist tot. Seine Beliebtheit drückt sich in den zahlreichen Kondolenzbotschaften aus dem Sport und der Politik aus.
Das Wichtigste in Kürze
Der Tod Franz Beckenbauers wühlt den Fußball auf.
Im Alter von 78 Jahren verstarb der "Kaiser", wie seine Familie mitteilte.
Bundespräsident und Bundeskanzler kondolieren.
Der Fußball trauert um seinen Kaiser: Franz Beckenbauer ist tot. Die größte deutsche Sport-Legende starb am Sonntag (7. Januar) im Alter von 78 Jahren, wie seine Familie am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte. Auch weltweit gehörte Beckenbauer zu den Allergrößten im Fußball, er wurde Weltmeister als Spieler und Trainer und holte die WM 2006 nach Deutschland.
Seine sportliche Familie reagierte mit Bestürzung. "Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte", sagte Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der zusammen mit Beckenbauer Welt- und Europameister wurde. "Als Spieler, Trainer, Präsident, Mensch: unvergesslich. Niemand wird ihn jemals erreichen. Die Menschen können sagen, sie haben Fußball gesehen zu Zeiten von Franz Beckenbauer. Er war mir ein Freund, ein einzigartiger Weggefährte - und ein Geschenk an uns alle. Lieber Franz, Ruhe in Frieden!"
Beckenbauer hinterlässt "großes Vermächtnis"
Bayerns ehemaliger Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sagte, Beckenbauer habe "die Geschichte des deutschen Fußballs neu geschrieben und nachhaltig geprägt": "Als Persönlichkeit beeindruckte er mit seinem großen Respekt vor allen Menschen - denn vor Franz waren alle gleich."
"Der Kaiser war ein großartiger Mensch, ein Freund des Fußballs, ein Champion und eine wahre Legende. Wir werden dich niemals vergessen, lieber Franz, danke für alles", sagte Fifa-Präsident Gianni Infantino.
Der deutsche Fußball verliert die größte Persönlichkeit in seiner Geschichte.
Karl-Heinz Rummenigge, 2024
"Einer der großartigsten Fußballer der Vereinsgeschichte des FC Bayern hat uns leider verlassen. Ruhe in Frieden, Kaiser Franz", sagte Bayern-Star Thomas Müller. "Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging", sagte Lothar Matthäus der "Bild." Matthäus war 1990 Kapitän der Mannschaft, die unter Teamchef Beckenbauer in Italien die Weltmeisterschaft gewonnen hat.
Der internationale Fußballwelt reagierte ebenfalls geschockt auf den Tod Beckenbauers. Der argentinische Superstar Lionel Messi veröffentlichte am Montag auf Instagram ein Schwarz-Weiß-Foto von Beckenbauer aus dessen Zeit als Nationalspieler und schrieb dazu "QEPD". Das Kürzel steht für "Que en paz descanses" (Mögest du in Frieden ruhen).
Tod Beckenbauers "echte Zäsur"
Bernd Neuendorf bezeichnete Beckenbauers Tod als "echte Zäsur". Dieser habe mit seiner Leichtigkeit, seiner Eleganz und seiner Übersicht "auf dem Spielfeld Maßstäbe gesetzt", erklärte der DFB-Präsident. "Franz Beckenbauer hinterlässt ein großes Vermächtnis für den DFB und den Fußball insgesamt."
Externer Inhalt
Sportdirektor Rudi Völler, wie Matthäus 1990 Weltmeister unter Beckenbauer, sagte: "Ich bin unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit. Ich betrachte es als eines der großen Privilegien meines Lebens, Franz Beckenbauer gekannt und erlebt zu haben." Bundestrainer Julian Nagelsmann meinte: "Für mich war Franz Beckenbauer der beste Fußballer der deutschen Geschichte."
Politik trauert ebenfalls um Beckenbauer
Bundespräsident Steinmeier kondolierte Heidrun Beckenbauer zum Tod ihres Mannes. Dieser sei "eine Ausnahmeerscheinung" gewesen, "das Wort Libero in seiner ganzen Bedeutung scheint für ihn erfunden zu sein", schrieb Steinmeier und würdigte Beckenbauer als "herausragenden Botschafter unseres Landes".
Anerkennende Worte fand Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): "Franz Beckenbauer war einer der größten Fußballer in Deutschland und für viele 'der Kaiser' - auch weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat", schrieb Scholz am Montag beim Kurznachrichtendienst X, früher Twitter. "Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden."
- Verwendete Quellen
- Nachrichtenagentur dpa