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Harris oder Trump?

US-Wahl 2024: Ab wann können wir in Deutschland mit Zahlen rechnen?

  • Aktualisiert: 31.10.2024
  • 16:39 Uhr
  • Lisa Apfel

Den USA steht aller Voraussicht nach ein wahrer Wahl-Krimi bevor. Auch in Deutschland wartet man gespannt auf die ersten Zahlen – doch wann können wir damit rechnen?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nicht nur die Menschen in den USA warten mit Spannung auf die immer näher rückende US-Wahl.

  • Auch viele Deutsche wollen mitverfolgen, wenn darüber entschieden wird, ob Kamala Harris oder Donald Trump ins Weiße Haus einzieht.

  • Will man die Wahl hierzulande live verfolgen, braucht es nicht nur etwas Vorab-Wissen, sondern auch eine Menge Kaffee – denn es wird spät.

Am 5. November ist es so weit: Die USA wählen einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Mit Spannung blickt die ganze Welt auf das politische Großereignis, in dem sich die Demokratin Kamala Harris und der Republikaner Donald Trump aller Voraussicht nach ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern werden.

Auch in Deutschland fiebert man den ersten Zahlen entgegen - ein :newstime Special informiert in der Wahlnacht im Free-TV und im kostenlosen Stream auf Joyn. Doch wann können wir hierzulande mit den Ergebnissen rechnen?

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So einfach zu sagen ist das gar nicht: Wegen der vielen Zeitzonen in den USA gibt es nämlich keine einheitliche Schließung der Wahllokale. Stattdessen endet die Wahl in den Bundesstaaten im Osten zuerst, den Abschluss bildet das tief im Westen gelegene Hawaii. Anders als in Deutschland gibt es keine Prognose beim Schließen der Wahllokale und auch keine Hochrechnung während der Auszählung, wie Deutsche Presse-Agentur berichtet. Deutet sich allerdings aufgrund von historischen Ergebnissen und Vorwahlumfragen an, dass einem Kandidaten der Sieg in einem Bundesstaat kaum noch zu nehmen ist, dann rufen die großen Fernsehsender einen Gewinner aus. Diese Aussagen gelten als sehr verlässlich, die Sender unterhalten eigene "Entscheidungstische" mit teils jahrzehntelang erfahrenen Expert:innen.

Erste Ergebnisse können bei der Wahl auch täuschen: Einige Staaten beginnen mit der Auszählung der am Wahltag abgegebenen Stimmen. Diese kommen dann oft eher den Republikanern zugute, weil Demokraten tendenziell stärker die Briefwahl nutzen. Dies kann dann zunächst einen Vorsprung für Trump suggerieren, der sich durch die später ausgezählten Briefwahlstimmen zugunsten der Demokraten verschieben könnte – ein Phänomen, das Raum für Falschbehauptungen bietet, wie der Republikaner sie schon 2020 schürte.

Auch gut zu wissen: Die Wählerinnen und Wähler bestimmen nicht direkt über den oder die Präsidentin, sondern sie entscheiden darüber, wem die Wahlleute ihres jeweiligen Bundesstaates ihre Stimme zu geben haben. Diese Delegierten werden im Dezember zur formellen Abstimmung über den Präsidenten geschickt. Dabei gilt in aller Regel: Wenn ein Kandidat in einem Staat auch nur mit einer Wählerstimme vorn liegt, bekommt er alle Wahlleute in diesem Staat zugesprochen – außer in Nebraska und Maine stimmen alle Delegierten eines Staates als Block ab.

Wer in Deutschland das Wahlspektakel live miterleben will, muss eine Nachtschicht einlegen: Die ersten Wahllokale schließen um 18 Uhr amerikanischer Ostküstenzeit, hierzulande ist das um Mitternacht. Will man alle Staaten verfolgen, muss man demnach bis etwa sieben Uhr morgens durchhalten, wenn die letzten Wahllokale im Westen der USA schließen.

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Unberechenbar: Wann steht ein offizieller Wahlsieger fest?

Die meisten Beobachter:innen gehen aber sowieso davon aus, dass es am Dienstagabend noch keinen Sieger gibt. Bei der letzten Wahl im Jahr 2020 war erst am Samstag nach dem am Dienstag stattgefundenen Urnengang klar, dass Joe Biden das Rennen gegen Trump gemacht hat. Es kann aber noch später werden. So dauerte es im Jahr 2000 wegen einer umstrittenen Nachzählung und einer Klage vor dem Obersten Gerichtshof sogar über einen Monat, bis George W. Bush zum Wahlsieger erklärt wurde

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Anders als in Deutschland gibt es je nach Bundesstaat oft sehr unterschiedliche Auszählungsmodalitäten – mit Computern oder nur auf Papier. Bei sehr engen Entscheidungen sehen die meisten Bundesstaaten eine manuelle Nachzählung vor.

Bis es ein hochoffizielles Ergebnis gibt, dauert es aber so oder so. Die Resultate aus allen Bundesstaaten müssen offiziell zertifiziert werden: auf lokaler Ebene, von den Bundesstaaten und schließlich vom US-Parlament. Bei diesem komplizierten Prozedere, das sich bis in den Januar zieht, kann es quasi an jeder Stelle Verzögerungen geben – etwa durch politischen Druck, so die dpa.

Im Video: Countdown zur US-Wahl – Biden bei vorzeitiger Abstimmung in Delaware

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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