Migrationspolitik
USA: Republikaner fordern 1.000-Dollar-Gebühr für Asylanträge
- Veröffentlicht: 29.04.2025
- 14:25 Uhr
- Benedict Hottner
In den USA soll Asyl künftig nicht mehr kostenlos sein: Ein Vorschlag republikanischer Abgeordneter sieht vor, für Asylanträge eine Mindestgebühr von 1.000 Dollar zu verlangen.
US-Präsident Donald Trump will die Migration weiter drastisch einschränken – und bekommt dabei Unterstützung aus dem republikanisch dominierten Senat. In einem Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 fordern republikanische Abgeordnete, künftig eine Gebühr von mindestens 1.000 Dollar (rund 880 Euro) für Asylanträge zu erheben.
Asylantrag nur gegen Gebühr – Republikaner legen umstrittenen Plan vor
Bisher ist das Verfahren, wie in vielen anderen Ländern wie Deutschland auch, kostenlos. Asyl gilt in den USA als Schutzrecht für politisch Verfolgte. Die Einnahmen sollen laut der Deutschen Presse-Agentur unter anderem an die US-Behörde für Einwanderung und Einbürgerung (USCIS) fließen. Auch Migrant:innen, die aus humanitären Gründen aufgenommen werden, sollen demnach bis auf einige Ausnahmen 1.000 Dollar zahlen müssen.
Der Budgetentwurf stammt von Republikanern im Justizausschuss des Repräsentantenhauses. In dem Begleittext heißt es, Ziel sei es, "die Einwanderung wieder in geregelte Bahnen zu lenken" und "die nationale Sicherheit zu stärken". Durch Inflation könne sich die Mindestgebühr künftig noch erhöhen.
Harte Maßnahmen gegen Migrant:innen – auch für Kinder und Green Cards
Weitere geplante Maßnahmen im Vorschlag: Wer ein unbegleitetes Migrantenkind aus Bundesgewahrsam übernehmen will, soll künftig 3.500 Dollar zahlen. Solche Kinder werden in den USA in Pflegefamilien untergebracht. Auch für Green-Card-Anträge und Arbeitsgenehmigungen sind zusätzliche Gebühren vorgesehen.
Gleichzeitig inszeniert sich die US-Regierung laut n-tv öffentlichkeitswirksam gegen "illegale Einwanderung". Vor dem Weißen Haus wurden kürzlich Steckbriefe mit Fotos mutmaßlich krimineller Migrant:innen aufgestellt. "Festgenommen" steht über Bildern, denen Vergehen wie "Kindesmissbrauch", "Mord" oder "Vergewaltigung" zugeordnet werden.
Wurde ein US-Kind illegal abgeschoben?
Für Schlagzeilen sorgt auch ein besonders brisanter Einzelfall: In Louisiana prüft ein Bundesgericht derzeit, ob ein zweijähriges Kind mit US-Staatsbürgerschaft illegal aus den Vereinigten Staaten abgeschoben wurde. Das Mädchen war gemeinsam mit seiner Mutter, einer Frau aus Honduras, außer Landes gebracht worden.
Die Regierung argumentiert, die Mutter habe gewünscht, dass das Kind mit ihr ausreise. Der zuständige Richter Terry Doughty äußerte jedoch Zweifel: Es gebe den "starken Verdacht", dass hier eine US-Bürgerin ohne rechtliches Verfahren abgeschoben wurde. Eine Anhörung ist für den 16. Mai angesetzt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa