Hunderte Flugausfälle
Verdi-Warnstreik bei Lufthansa angelaufen
- Veröffentlicht: 07.02.2024
- 04:56 Uhr
- Rebecca Rudolph
Mehr als 100.000 Passagiere sind betroffen: Mit einem 27-stündigen Warnstreik des Bodenpersonals setzt die Gewerkschaft Verdi die Lufthansa unter Druck.
Das Wichtigste in Kürze
Seit Mittwoch, 4 Uhr, streikt das Bodenpersonal mehrerer Lufthansa-Gesellschaften.
Die Airline hat einen Großteil der für heute geplanten Flüge gestrichen.
Verdi fordert im laufenden Tarifkonflikt mindestens 12,5 Prozent mehr Gehalt.
In der Nacht zum Mittwoch (7. Februar) hat bei der Lufthansa der angekündigte Warnstreik des Bodenpersonals begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Mittwochmorgen am Frankfurter Flughafen. München und Frankfurt sind am härtesten von dem für 27 Stunden geplanten Ausstand getroffen. Vorsorglich hat die Airline für Mittwoch zwischen 80 und 90 Prozent ihrer rund 1.000 geplanten Flüge abgesagt.
Verdi hat die Beschäftigten verschiedener Lufthansa-Firmen auch an den Standorten Hamburg, Berlin und Düsseldorf zum Arbeitskampf aufgerufen. Schon am Dienstagabend (6. Februar) fielen erste Flüge aus. Nach Angaben des Unternehmens mussten mehr als 100.000 Passagiere umplanen. An den übrigen Flughäfen in Deutschland wurden in der Regel die Verbindungen von und nach Frankfurt und München gestrichen.
Folgen für Flugpassagiere
Die Kund:innen können bei ausfallenden innerdeutschen Flügen mit ihrem Flugticket auf die Bahn ausweichen. Auf keinen Fall sollten Passagiere abgesagter Flüge zum Flughafen kommen, warnte Lufthansa. Sie können dort keine Hilfe erwarten. "Aufgrund des Streiks sind die Umbuchungsschalter leider nicht besetzt", stand auf der Webseite der Fluggesellschaft. Kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten stünden über lufthansa.com, die Kunden-App und über das Service-Center zur Verfügung. Nicht oder kaum betroffen sind hingegen die Passagiere der Lufthansa-Töchter und externe Airlines.
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Streit um mehr Geld und Laufzeiten
Verdi fordert im laufenden Tarifkonflikt 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich will Verdi eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar in Frankfurt am Main geplant. Lufthansa verweist auf zurückliegende Lohnsteigerungen und hat für einen Zeitraum von drei Jahren 13 Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie angeboten.
Am Mittwoch sind Streikversammlungen in Berlin und Frankfurt geplant. Enden soll der Ausstand am Donnerstag (8. Februar) um 7:10 Uhr. Die Lufthansa rechnet für den Donnerstag noch mit einem ruckeligen Betriebsanlauf mit einigen Ausfällen und Verspätungen. Der Betrieb soll sich bis Freitag (9. Februar) wieder vollständig normalisiert haben.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa