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Sachsens Ministerpräsident bedroht

Wegen Flüchtlingsheim: Rechter Mob zieht vor Kretschmers Wohnhaus in Dresden

  • Veröffentlicht: 23.10.2023
  • 08:20 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Aus Protest gegen ein Flüchtlingsheim ist ein rechter Mob vor das Wohnhaus von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer in Dresden gezogen.
Aus Protest gegen ein Flüchtlingsheim ist ein rechter Mob vor das Wohnhaus von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer in Dresden gezogen. © Matthias Rietschel/dpa

Politiker:innen dürften sich auch zu Hause "nicht mehr wohlfühlen": Rechtsextremisten suchen Sachsens Ministerpräsident heim, die Polizei muss ihn schützen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein rechter Mob ist vor das Wohnhaus von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer gezogen.

  • Eine rechtsextremistische Partei hatte zum Protest gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Dresden aufgerufen.

  • Politiker dürften sich auch "zu Hause nicht mehr wohlfühlen", hetzte ein Mann die Menge an.

Wegen einer geplanten Flüchtlingsunterkunft im Norden von Dresden ist jetzt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ins Visier von Rechtsextremisten geraten. Ein rechter Mob zog am Sonntag (22. Oktober) vor das Wohnhaus des Regierungschefs in Dresden, um gegen die Unterkunft zu demonstrieren. 

Rechter Mob bedroht Sachsens Kretschmer

Auf einem bei X (vormals Twitter) geposteten Video ist zu sehen, wie Dutzende Menschen hinter einem Banner mit der Aufschrift "Nein zum Heim", unter "Kretschmer muss weg"-Rufen eine Wohnstraße entlang laufen. "Politiker dürfen sich auch zu Hause nicht mehr wohlfühlen, wenn sie über die Köpfe hinweg entscheiden", hetzte ein Mann die Menge über Mikrofon auf. Nach Medienberichten riegelte die Polizei das Gebiet um Kretschmers Wohnhaus ab.

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Eine pöbelnde Menge sei in Kretschmers privates Lebensumfeld "eingedrungen", postete Justizministerin Katja Meier (Grüne) auf X. Solche "Heimsuchungen" seien kein Ausdruck legitimer politischer Auseinandersetzung, sondern "ein schändlicher Angriff auf unsere Demokratie". Vize-Ministerpräsident und Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) sprach laut Mitteilung von einer "inakzeptablen Missachtung der Demokratie".

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Protest gegen Flüchtlingsheim in Dresden

Die Versammlung vor der alten Schule, zu der die rechtsextreme Partei "Freie Sachsen" aufgerufen hatte, deren Aufzug und ein Gegenprotest blieben "ohne Vorkommnisse", sagte ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei auf Anfrage. Das Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen hat die Partei "Freie Sachsen" als erwiesene rechtsextremistische Bestrebung eingestuft.

:newstime

Vor drei Wochen hatten Unbekannte versucht, an dem für die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenen Gebäude Feuer zu legen. Die Flammen erloschen jedoch, ehe sie die zuvor mit brennbarer Flüssigkeit versehene Fassade erreichten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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