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Opferschutzorganisation

Weißer Ring: Ex-Mitarbeiter wegen sexueller Übergriffe vor Gericht

  • Veröffentlicht: 29.02.2024
  • 16:39 Uhr
  • Clarissa Yigit
Ein ehemaliger Opferbetreuer der Organisation Weißer Ring steht seit Donnerstag (29. Februar) vor Gericht.
Ein ehemaliger Opferbetreuer der Organisation Weißer Ring steht seit Donnerstag (29. Februar) vor Gericht.© VENEZUELA-WOMEN/ REUTERS/Jorge Silva

Seit Donnerstag (29. Februar) steht ein ehemaliges Mitglied der Opferschutzorganisation Weißer Ring vor Gericht. Dem mutmaßlichen Täter wird vorgeworfen, hilfesuchende Frauen sexuell belästigt und sogar vergewaltigt zu haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Organisation Weißer Ring unterstützt Opfer von Straftaten und soll den Betroffenen eigentlich helfen.

  • Nun steht ein ehemaliger Opferbetreuer der Organisation vor Gericht.

  • Ihm wird unter anderem sexuelle Belästigung und Vergewaltigung vorgeworfen.

Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Opferschutzorganisation Weißer Ring steht seit Donnerstag (29. Februar) in Arnsberg vor Gericht.

Ihm wird vorgeworfen, eine Frau vergewaltigt zu haben, die er im Auftrag der Organisation betreut hatte. Bei dem mutmaßlichen Täter handele es sich um einen ehemaligen Polizisten, der als Außenstellenleiter für den Hochsauerlandkreis des Weißen Rings eingesetzt wurde, schreibt die Organisation auf ihrer Internetpräsenz.

Bereits im Februar 2021 hat die Organisation selbst Anzeige gegen den Beschuldigten erstattet. Zudem hätten sich danach noch weitere betroffene Frauen gemeldet. Insgesamt haben neun Frauen Anzeige gegen den pensionierten Polizisten gestellt.

Allerdings mussten die Opfer drei Jahre Geduld aufbringen, bis es nun endlich zur gerichtlichen Aufarbeitung der schweren Vorwürfe kommen konnte.

Dies war geschehen

Alle Frauen hätten demnach geschildert, dass der damalige Opferbetreuer sie sexuell belästigt, übergriffig behandelt oder sogar vergewaltigt haben soll. Laut den Informationen auf der Internetseite des Weißen Rings vom 23. März 2023 habe der Mann die Frau, die sich hilfesuchend an die Organisation gewandt habe, sexuell genötigt und vergewaltigt.

Bei einem weiteren Opfer hätten ihm die Ermittler:innen sexuelle Belästigung vorgeworfen. Bei den restlichen sieben Fällen seien die Ermittlungen eingestellt worden, schreibt der Weiße Ring weiter und beruft sich auf Angaben der Staatsanwaltschaft vom 8. März 2023.

Somit stünden auch nicht die Vorwürfe aller Frauen in der Anklageschrift. So habe Thomas Poggel, Arnsberger Oberstaatsanwalt, erklärt, dass einige der angezeigten Taten als übergriffig und unangemessen zu werten, aber nicht straffähig seien. Der Beschuldigte wies die Vorwürfe bisher zurück.

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Nicht der erste Vorfall

Nachdem die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen hatte, habe sie sogenannte "aussagepsychologische Gutachten" anfertigen lassen, ergänzt der WDR, bei denen eine Psychologin oder ein Psychologe prüfe, ob die Aussagen erlebnisbasiert sind. Daraus soll geschlossen werden, ob die Betroffenen das Geschilderte wirklich erlebt haben.

Der Weiße Ring habe zudem bundesweit seine Regeln für Beratungen geändert und setzt nun auf das Sechs-Augen-Prinzip - also die Hilfe suchende Person sowie zwei Berater:innen.

Zudem habe der Weiße Ring, unter anderem über das Landgericht Arnsberg, den Betroffenen, die die Vorwürfe gegen den Außenstellenleiter im Hochsauerlandkreis erhoben haben, die Finanzierung einer psychosozialen Prozessbegleitung angeboten.

Bereits im Jahr 2019 wurde der Angeklagte beschuldigt, bei einer Frau sexuell übergriffig geworden zu sein, doch damals habe die Organisation der Betroffenen nicht geglaubt.

Auch sei dies nicht der erste Fall möglicher sexualisierter Gewalt beim Weißen Ring. So sei in Lübeck im Jahr 2018 dem dortigen damaligen Außenstellenleiter sexueller Missbrauch von 29 Frauen vorgeworfen worden. Der Beschuldigte wurde allerdings im Gerichtsverfahren rechtskräftig freigesprochen.

  • Verwendete Quellen:
  • WDR: "Weißer Ring: Hat Mitarbeiter aus dem Sauerland eine Frau vergewaltigt?"
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