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Besuch in China

Xi Jinping empfängt Olaf Scholz - ohne Handschlag

  • Veröffentlicht: 04.11.2022
  • 13:44 Uhr
  • glö
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© dpa

Unter strengen Corona-Beschränkungen empfängt Xi Jinping Bundeskanzler Scholz in China. Die Reise ist heikel und umstritten.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Olaf Scholz ist in China eingetroffen und wurde zuerst von Chinas Staatschef Xi empfangen.
  • Bei den Gesprächen sollte es einerseits um die bilateralen Beziehungen gehen, andererseits aber auch um die Spannungen mit Taiwan und den Ukraine-Krieg.
  • Anschließend traf Scholz auf Chinas Ministerpräsidenten Li.

Olaf Scholz ist bei seinem ersten Besuch als Kanzler in China vom chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen worden. Bei den Gesprächen am Freitag (4. November) in der Großen Halle des Volkes in Peking sollte es vor allem um die bilateralen Beziehungen, die geopolitischen Umwälzungen durch den Ukraine-Krieg und die Spannungen um Taiwan gehen. Scholz ist der erste westliche Regierungschef, der Xi Jinping nach dessen Wiederwahl zum Parteichef trifft.

Der Besuch findet unter scharfen Corona-Maßnahmen statt, da China unverändert eine strikte Null-Covid-Strategie verfolgt. So begrüßte Xi Jinping den Kanzler zwar ohne Maske - es gab aber keinen Handschlag. Die beiden saßen sich auch an zwei langgezogenen Tischen mit Abstand gegenüber. Scholz und seine Delegation bewegen sich in einer hermetisch abgeriegelten "Blase". Deswegen ist die Visite mit elf Stunden auch so kurz wie keine Kanzler-Reise nach China zuvor. 

Neue Machtverhältnisse in China, neue protokollarische Besuchsreihenfolge

Im Vorfeld hatte Scholz einen neuen Kurs gegenüber China angekündigt, das dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seit dem Einmarsch in der Ukraine weiter Rückendeckung gibt. Auch unter Hinweis auf die politischen Veränderungen in China, das unter der Alleinherrschaft von Xi Jinping stärker autokratische Züge annimmt und eine forschere Außenpolitik verfolgt, hatten deutsche Regierungskreise deutlich gemacht, dass es kein "bloßes Weiter-so" geben könne.

Nach seinen Gesprächen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping ist Scholz mit dem scheidenden Regierungschef Li Keqiang zusammengetroffen. Der Ministerpräsident begrüßte Scholz in der Großen Halle des Volkes mit militärischen Ehren.

Bislang kamen deutsche Regierungschefs bei solchen Besuchen schon aus protokollarischen Gründen erst mit dem Ministerpräsidenten zusammen und dann - als besondere Geste - mit dem Staatsoberhaupt. Dieses Mal war es umgekehrt. Die neue Reihenfolge demonstriert auch die neuen Machtverhältnisse seit dem jüngsten Parteitag der chinesischen Kommunisten. Dort hatte Xi Jinping seine Macht weiter ausgebaut.

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Li zieht sich vorzeitig aus der Führung zurück

Li Keqiang hat auch keinen Sitz mehr im Zentralkomitee. Der 67-jährige, der nicht dem Parteilager von Xi Jinping (69) angehört, zieht sich damit vorzeitig aus der Führung zurück. Er hatte schon angekündigt, auf der Jahrestagung des Volkskongresses im März aus dem Amt zu scheiden. Ursprünglich war für möglich gehalten worden, dass er als Parlamentspräsident weitermachen könnte, was sich damit zerschlagen hat.

In der neuen Führungsmannschaft sind keine Mitglieder mehr, die wie Li Keqiang der Strömung des Xi-Vorgängers Hu Jintao zugerechnet werden. Bei einem Vorfall während der Abschlusssitzung des Parteikongresses war der 79-Jährige offenbar auf Anweisung von Xi Jinping gegen seinen Willen von Helfern vom Podium geführt worden.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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