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Politische Memoiren "Freiheit"

"Zu viele deutsche Autos in New York": So erinnert sich Merkel an Präsident Trump

  • Aktualisiert: 26.11.2024
  • 09:36 Uhr
  • Michael Reimers

In ihren am 26. November erscheinenden politischen Memoiren "Freiheit" erinnert sich Angela Merkel an 16 Jahre Kanzlerschaft, die ihr Begegnungen mit den Mächtigen der Welt bescherten. Über den wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump sagt die Ex-Kanzlerin, er habe sich schon bei seiner ersten Amtszeit an der starken Präsenz deutscher Autos auf den Straßen Manhattans gestört.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 26. November erscheinen unter dem Titel "Freiheit" die politischen Memoiren von Angela Merkel.

  • Darin blickt die CDU-Politikerin auf 16 Jahre Kanzlerschaft zurück, die ihr zahlreiche Begegnungen mit den Mächtigen der Welt bescherten.

  • Die Ex-Kanzlerin sagte in einem aktuellen Interview anlässlich der Buchveröffentlichung, dass sich der damalige US-Präsident Donald Trump an deutschen Autos in Manhattan gestört und der EU mit Strafzöllen gedroht habe.

Donald Trump habe schon während seiner ersten Amtszeit der EU mit hohen Importzöllen gedroht, um Manhattan von deutschen Autos zu befreien. Das sagte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dem "Corriere della Sera" anlässlich der Veröffentlichung ihrer Memoiren. Diese erscheinen am Dienstag (26. November) gleichzeitig in drei Ländern unter dem Titel "Freiheit".

"Donald Trump war besessen von der Tatsache, dass es seiner Ansicht nach zu viele deutsche Autos in New York gab", so Merkel in dem Interview mit der italienischen Tageszeitung vom Samstag. "Er hat immer gesagt, dass er, wenn er Präsident werden würde, so hohe Zölle verhänge, dass sie [deutsche Autos] von den Straßen Manhattans verschwinden."

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Merkel: In Trumps Augen verkörperte ich Deutschland

Während der ersten Amtszeit von Donald Trump im Weißen Haus von 2017 bis 2021 traf die deutsche Bundeskanzlerin mehrfach mit dem US-Präsidenten zusammen: in einer Zeit, die von Handelsspannungen und einer aggressiven Rhetorik der USA gegen Europa geprägt war. Dass Trump gegen sie einen persönlichen Groll hege, bestritt Merkel allerdings in dem Interview: "Nein, in seinen Augen verkörperte ich Deutschland", sagte sie in dem Zeitungsinterview.

Im Gegensatz zu Trump glaube ich an die Kraft des Kompromisses.

Angela Merkel

Gefragt danach, ob Trumps Rückkehr im Januar 2025 ins Weiße Haus nach seiner Wiederwahl eine ernste Gefahr für Deutschland und Europa darstelle, antwortete Merkel: "Für Donald Trump gibt es nie 'Win-Win'-Situationen, in denen beide Partner einer Vereinbarung gewinnen. Für ihn muss entweder der eine oder der andere einen Gewinn machen. Das ist eine Vorstellung, die ich nicht teile. Ich denke, wir haben in der Welt viele Abkommen geschlossen, die für beide Seiten von Vorteil sind. Im Gegensatz zu Trump glaube ich an die Kraft des Kompromisses. Das Wichtigste ist, mit Trump zusammenzuarbeiten, als Partner und Vertreter eines Landes, frei von Ängsten und selbstbewusst die eigenen Interessen, in meinem Fall die deutschen und europäischen, so klar zu verteidigen, wie er seine eigenen verteidigt."

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Merkel, die von 2005 bis 2021 Bundeskanzlerin war, hatte ab 2017 zeitgleich mit Trump regiert. Trump sei bei ihren Treffen sehr neugierig gewesen und habe Details ganz genau wissen wollen, erinnert sich die frühere Kanzlerin an die Begegnungen mit dem damaligen US-Präsidenten. "Aber nur, um sie auf den eigenen Vorteil hin abzutasten, um Argumente zu finden, die ihn stärken und andere schwächen", ergänzte sie. "Je mehr Menschen im Raum waren, desto größer war sein Drang, der Sieger zu sein. Man kann mit ihm nicht plaudern, jede Begegnung ist ein Wettkampf: du oder ich." Andere Regierungschefs sollten sich diesem Stil auf keinen Fall anpassen, warnte Merkel: "Sonst kriegt man politisch ja gar nichts mehr hin."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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