Zusammenarbeit der Polizei
Interpol: Diese Verbrechen stehen bei der internationalen Strafverfolgung im Fokus
- Aktualisiert: 01.11.2024
- 17:00 Uhr
- Elisa Ascher
Interpol vernetzt die internationalen Polizeibehörden und trägt entscheidend zur Aufklärung von Straftaten bei. Wie die Zusammenarbeit von 196 Nationen genau funktioniert und welche Verbrechen dabei im Fokus stehen.
Diese Ziele verfolgt Interpol
Zur Aufklärung von Verbrechen ist nicht nur eine detaillierte und strukturierte Ermittlungsarbeit notwendig, sondern auch ein reibungsloses Zusammenspiel verschiedenster Instanzen. Wie die Kriminalgeschichte beweist, war diese Vernetzung bei einer Vielzahl von Verbrechen essenziell für die Suche nach den Täter:innen. Das gilt sowohl auf nationaler, als auch auf internationaler Ebene - und hier kommt Interpol ins Spiel.
Die Internationale kriminalpolizeiliche Organisation, kurz IKPO oder ICPO und eigentlich bekannt als Interpol, vernetzt als Informationsplattform die nationalen Polizeibehörden von 196 Mitgliedsstaaten (Stand 2023).
Das sind ihre Hauptfunktionen:
- Sicherstellung eines globalen Kommunikationssystems
- Bereitstellung von Datenbanken
- Benachrichtigung der Mitgliedstaaten über gesuchte Personen
- Koordinierung gegenseitiger Unterstützungsmaßnahmen durch Entsendung von technischen Spezialisten
- Zurverfügungstellung von Ausrüstung und technischer Hilfen
- Förderung der internationalen Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Aus- und Fortbildung
- Einsatz von Personal und weiteren Hilfsmitteln
Gegründet wurde Interpol 1923 in Wien, mittlerweile sitzt die Organisation jedoch in Lyon. Seit den 1920er Jahren hat sich einiges getan: Verbrechensbekämpfung, die über eine einzige Polizeibehörde hinaus geht, wird immer wichtiger. Das Ziel ist, die Effizienz der Ermittlungsarbeit zur Bekämpfung von Kriminalität und des Terrorismus maßgebend zu steigern. Terrorismus, Cyberkriminalität, organisierte Kriminalität sowie Finanzkriminalität und Korruption gehören zu den besonderen Herausforderungen von Interpol.
So ist Interpol aufgestellt
Interpol finanziert sich seit Beginn vor allem durch die Mitgliedsstaaten, erhält jedoch seit 2011 durch diverse Verträge weitere Zuschüsse wie beispielsweise aus der Pharmaindustrie, vom Unternehmen Philip Morris oder der FIFA, nach dem mit dem Organisationskomitee der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ein Abkommen geschlossen wurde.
Organisiert ist der Verein folgendermaßen:
- Generalversammlung: Sie ist die höchste Instanz Interpols und besteht aus hochrangigen Vertreter:innen der nationalen Polizeibehörden.
- Exekutivkomitee: Es überwacht die Umsetzung der Entscheidungen der Generalversammlung sowie die Administration des Generalsekretärs und besteht aus dem Präsidenten, drei Vizepräsidenten sowie neun weiteren Delegierten.
- Generalsekretariat: Dies ist für die Administration zuständig.
- Informations- und Nachrichtenzentrale: Mitarbeiter:innen aus 90 Mitgliedstaaten arbeiten in der Kommunikations-, Informations- und Nachrichtenzentrale.
- Landeszentralbüros: Sie sind die Bindeglieder zu allen anderen Mitgliedstaaten, dem Interpol- Generalsekretariat und den Strafverfolgungsbehörden.
Wer kontrolliert Interpol?
Es gibt zwar keine externe Kontrolle, die die Arbeit von Interpol konkret überwacht, allerdings gilt dies nicht für die Verarbeitung von Daten. Gemäß Artikel 36 der Interpol-Statuten trifft sich dreimal im Jahr ein Gremium, das Beschwerden sowie Anträge auf Einsicht in Akten und Datenbanken untersucht. Es spricht Empfehlungen aus, ob eine Fahndung aufrechterhalten werden soll oder nicht.
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