DAK-Studie
Alarmierende Zahlen: Extreme Hitze macht jedem Vierten zu schaffen
- Aktualisiert: 07.08.2024
- 17:37 Uhr
- Babette Büchner
Abgeschlagenheit, Kreislaufprobleme, Schlafstörungen: Nicht jeder freut sich über steigende Temperaturen im Sommer. Viele leiden unter Gesundheitsproblemen.
Das Wichtigste in Kürze
Rund jeder Vierte in Deutschland hat laut einer Forsa-Umfrage in diesem Jahr bereits Gesundheitsprobleme durch extreme Hitze gehabt.
Hitzewellen und Extremwetter machen zudem knapp zwei Drittel der Menschen große Sorgen.
DAK-Vorstandschef Andreas Storm spricht sich für einen weiteren Ausbau der Hitzeprävention in Deutschland aus.
Während einige die Sommermonate jedes Jahr sehnsüchtig erwarten, schauen andere besorgt auf das Thermometer. Bei immer mehr Menschen sorgen die extremen Temperaturen für Gesundheitsprobleme. Laut einer Forsa-Studie für die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat in diesem Jahr sogar schon rund jeder Vierte Gesundheitsprobleme durch extreme Hitze gehabt. In der Altersgruppe über 60 Jahren war rund jeder Dritte betroffen. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen, insgesamt leichten Anstieg, wie der Hitzereport der Krankenkasse zeigt.
Viele sorgen sich vor heißer Zukunft
Die von Gesundheitsproblemen betroffenen Befragten wurden vor allem durch Erschöpfung (76 Prozent), Kreislaufprobleme (66 Prozent) und Schlafstörungen (59 Prozent) belastet. Von denjenigen mit Hitzebeschwerden mussten 5 Prozent eine Arztpraxis aufsuchen. Weitere 16 Prozent gaben an, sie hätten auf einen Praxisbesuch verzichtet, wären aber besser zum Arzt oder zur Ärztin gegangen.
Da Expert:innen voraussagen, dass sich Hitzewellen und Extremwetter wegen des Klimawandels in den kommenden Jahren noch verstärken werden, schauen viele auch besorgt in die Zukunft. 61 Prozent der Befragten machen sich große oder sogar sehr große Sorgen. Besonders jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren bereiten die Entwicklungen Ängste - 23 Prozent haben sehr große Sorgen. Im Vergleich die Altersgruppe über 60: 12 Prozent.
Im Video: Hitze-Check in deutschen Städten - welche Stadt heizt sich am meisten auf?
DAK-Vorstandschef Andreas Storm spricht sich für einen weiteren Ausbau der Hitzeprävention in Deutschland aus. "Es ist alarmierend, wie viele Menschen schon in den ersten Hitze-Wochen Gesundheitsprobleme hatten", sagte Storm. Bund, Ländern und Kommunen hätten einiges gemacht, doch müssten Schutzpläne weiter ausgebaut werden. "Vor allem Kinder, Kranke und ältere Menschen müssen besser vor Hitze geschützt werden." Der Krankenkassen-Chef sprach sich auch für mehr Hitzeschutz am Arbeitsplatz aus.
Pflege besonders betroffen
Für Angehörige bestimmter Berufsgruppen und Bereiche muss rasch etwas getan werden - so meinen viele. So sind 89 Prozent der Ansicht, dass Handwerk, Bau und andere Bereiche mit schwerer körperlicher Arbeit stark von Hitzewellen betroffen sind. Mehr Menschen als im Vorjahr halten darüber hinaus den Pflegebereich in Alten- und Pflegeeinrichtungen für anfällig (80 Prozent) und mehr als die Hälfte (58 Prozent) die medizinische Versorgung in Krankenhäusern.
Die Forscher:innen befragten auch Pflegekräfte - unter ihnen ist der Anteil der stark Belasteten bei Hitze mit 49 Prozent tatsächlich mehr als doppelt so hoch wie beim Durchschnitt aller Erwerbstätigen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa