Hatte auch Pläne für Wien
Anschlag auf Kölner Dom geplant: IS-Terrorverdächtiger kurz vor Abschiebung tot in Gefängniszelle aufgefunden
- Veröffentlicht: 12.07.2024
- 10:57 Uhr
- dpa
Ein ehemaliger Untersuchungshäftling hätte nach Dagestan abgeschoben werden sollen. Nun ist er tot. Ermittler:innen hatten ihn und weitere Personen nach Terrorwarnungen im Dezember ins Visier genommen.
Das Wichtigste in Kürze
Kurz vor seiner Abschiebung ist ein IS-Terrorverdächtiger tot in seiner Gefängniszelle in Wien aufgefunden worden.
Der Tote sei nicht durch Fremdeinwirkung gestorben.
Er soll zusammen mit drei weiteren Personen Anschläge auf den Kölner Dom und den Wiener Stephansdom geplant haben.
Ein Mann, der in Folge von Terror-Ermittlungen aus Österreich in die russische Republik Dagestan abgeschoben werden sollte, ist tot in seiner Zelle aufgefunden worden.
Es handelt sich bei ihm um eine von vier Personen, die nach Terrorwarnungen in Wien und Köln in Untersuchungshaft genommen worden waren.
Im Video: Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen - Islamisten planten Anschlag auf Kölner Dom
Im Mai war die U-Haft mangels unmittelbaren Tatverdachts aufgehoben worden. Doch gleichzeitig wurden Abschiebeverfahren gegen die vier eingeleitet. Ein Sprecher der Wiener Polizei bestätigte den Tod eines 40-jährigen Mannes in einem Polizeigefängnis. Der Mann sei nicht durch Fremdeinwirkung gestorben, sagte der Sprecher.
Einer der vier, ein Tadschike, war an Heiligabend 2023 in Wesel am Niederrhein in Gewahrsam genommen und im Februar nach Österreich ausgeliefert worden. Die Polizei hatte Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario am Kölner Dom erhalten, die sich auf Silvester bezogen.
Hinweise zu Anschlägen auch auf Wiener Stephansdom
Zudem hatten Sicherheitsbehörden vor Weihnachten einen Hinweis auf einen möglichen geplanten Anschlag auf Wiener Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom bekommen. In Österreich wurden zwei Männer aus Tadschikistan und Dagestan, sowie eine Frau mit türkischen Wurzeln festgenommen.
Der Tadschike ist bereits abgeschoben worden. Die Wiener Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen die ehemaligen U-Häftlinge wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung. Dabei steht die Gruppierung Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) im Fokus. Westliche Behörden und Experten gehen davon aus, dass der ISPK für den Anschlag in einem Veranstaltungszentrum in Moskau im März mit mehr als 140 Toten verantwortlich ist.