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Sahra Wagenknecht kritisiert Ampelregierung

"Armutszeugnis": Mehr als 700.000 Rentner:innen beziehen Sozialhilfe

  • Veröffentlicht: 04.07.2024
  • 05:17 Uhr
  • Sophia Huber
Die Zahl der Rentner:innen, die Grundsicherung beziehen, erreicht einen neuen Höchstwert.
Die Zahl der Rentner:innen, die Grundsicherung beziehen, erreicht einen neuen Höchstwert.© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Immer mehr Menschen in Deutschland sind zusätzlich zur Rente auf eine Grundsicherung angewiesen. Sahra Wagenknecht spricht von einem "Armutszeugnis" und sieht die Schuld eindeutig bei der Ampelregierung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Menschen leben in Altersarmut: 719.330 Pensionist:innen bezogen 2024 bereits die Grundsicherung.

  • Sahra Wagenknecht kritisiert die Ampelregierung für diese Entwicklung.

  • Die Deutsche Rentenversicherung führt den Zuwachs hingegen auf die Freibetragsregelung aus dem Jahr 2021 zurück.

719.330 Pensionist:innen: neues Rekordhoch

Im ersten Quartal 2024 haben mehr als 700.000 Rentner:innen Grundsicherung im Alter bezogen, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts auf Anfrage der BSW-Gruppe bestätigen. Das sind knapp 35.000 mehr Menschen als im Jahr zuvor und bedeutet ein neues Rekordhoch. Im März 2023 erhielten noch 684.360 ältere Menschen Grundsicherung.

Seit 2015 bedeutet dies einen Anstieg um rund 40 Prozent, so bezogen im März 2015 511.915 Personen im Rentenalter eine Grundsicherung.

Im Video: "Entwürdigende Armut": Zahl der Rentner mit Sozialhilfe auf Rekordhoch

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Zuwachs an Menschen in "entwürdigender Armut"

Sahra Wagenknecht wertet das als Beweis für das Versagen der Regierung in der Bekämpfung der Altersarmut. Ihr zufolge soll das deutsche Rentensystem die Ursache dafür sein, dass viele ältere Menschen in Armut geraten.

"Das Allzeithoch bei der Altersarmut ist das nächste Armutszeugnis für die Ampel", erklärte die BSW-Chefin und führte fort, "dass das deutsche Rentensystem viele alte Menschen zu entwürdigender Armut verdammt".

Laut der Deutschen Rentenversicherung ist der Zuwachs an Rentner:innen mit Grundsicherung jedoch auf die Einführung einer Freibetragsregelung mit der Grundrente Anfang 2021 zurückzuführen. Diese Maßnahme wollte erreichen, dass Menschen mit niedrigem Einkommen Altersbezüge, die über der Grundsicherungsschwelle liegen, erhalten sollen.

Grundsicherung im Alter steht Menschen im festgelegten Renteneintrittsalter von derzeit 67 Jahren zu, deren Rente nicht ausreicht, um ihren Lebensunterhalt zu decken.

Im Video: Altersarmut: Rentnerin schreibt Wutbrief an Söder

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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