In 200 Millionen Jahren
Aurica und Amasia: Superkontinente werden Eiszeit oder Erderwärmung bringen
- Aktualisiert: 20.09.2023
- 13:04 Uhr
- Teresa Gunsch
Amasia und Aurica sind mögliche Szenarien für die Entstehung eines neuen Superkontinents und könnten erhebliche Auswirkungen auf das globale Klima haben. Die ständige Bewegung der Kontinentalplatten führt dazu, dass Wissenschaftler:innen erwarten, dass sich die heutigen Kontinente in Hunderten von Millionen Jahren erneut zu einem Superkontinent vereinen werden. Doch welche Folgen hätte das für das Klima?
Das Wichtigste in Kürze
Wissenschaftler:innen prophezeien die Bildung eines neuen Superkontinents – entweder im hohen Norden oder in der Äquatorregion.
Der neue Kontinent Aurica könnte sich in der Äquatorregion bilden.
Im Norden könnte sich der Kontinent Amasia bilden.
Kontinuierliche Veränderung der Kontinente
Die Erdoberfläche ist ständig in Bewegung, und die heutige geografische Verteilung der Kontinente ist das Ergebnis jahrtausendelanger Prozesse. Vor etwa 175 Millionen Jahren bildeten die eurasische und nordamerikanische Erdplatte den Superkontinent Pangäa, der im Laufe der Zeit auseinanderbrach und die heutigen Kontinente formte. Expert:innen gehen davon aus, dass die Kontinente in einigen Hundert Millionen Jahren erneut auf der gegenüberliegenden Seite der Erde zusammenstoßen werden. Gleichzeitig setzt sich der australische Kontinent nach Norden fort.
Der Superkontinent der Zukunft
Die Vorstellung eines zukünftigen Superkontinents, der im heutigen Pazifik entstehen könnte, fasziniert Wissenschaftler:innen. Dieser hypothetische Superkontinent würde alle Kontinente vereinen und von einem Ozean umgeben sein, der den heutigen Pazifik bei weitem überragt. Nach Berechnungen von Forscher:innen der Universität Lissabon in Zusammenarbeit mit Kolleg:innen vom NASA Goddard Institute for Space Studies könnte dies in etwa 200 bis 250 Millionen Jahren eintreten.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies nur eine von vielen Theorien über die zukünftige Veränderung der Erdoberfläche ist. Eine alternative Theorie betrifft die Bildung des Superkontinents Amasia, bei der die nordamerikanische Kontinentalplatte westwärts wandert und schließlich auf die asiatische Platte und Australien trifft, dies jedoch am Nordpol. Dieses Szenario würde zu einer 100 Millionen Jahre langen Eiszeit führen und letztlich nur die Antarktis und Amasia als Kontinente übrig lassen.
Klimaauswirkungen der Superkontinente
Die Kollision von Kontinentalplatten führt zur Bildung von Gebirgen, und in diesem Fall würden mehrere Kontinente kollidieren, was zu einer erhöhten Gebirgsbildung führen würde. Wenn das Gestein in diesen Gebirgen verwittert, kann zusätzliches CO₂ aus der Atmosphäre absorbiert und im Gestein gespeichert werden. Dies könnte zu einer Abkühlung des Klimas führen, hätte jedoch auch Auswirkungen auf die Artenvielfalt.
Im Gegensatz dazu würde ein Superkontinent namens Aurica, bei dem sich die Kontinente auf Höhe des Äquators treffen, eine Erwärmung der Erde um 2 bis 3 Grad verursachen. Die Verschmelzung der Antarktis mit dem Superkontinent würde das Fehlen von Polen bedeuten, wodurch die reflektierenden Eiskappen fehlen würden, um die Temperaturen auszugleichen (Albedo-Effekt).
Darüber hinaus könnten Kontinentalplattenkollisionen die vulkanische Aktivität anregen und große Mengen an Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO₂) und Methan (CH4) in die Atmosphäre freisetzen, was zu einer weiteren Erwärmung des Klimas führen könnte.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Prozesse Millionen von Jahren dauern werden, und es ist unmöglich, genau vorherzusagen, wie sich das Klima in dieser enormen Zeitspanne entwickeln wird. Dennoch sind solche Überlegungen von entscheidender Bedeutung, um ein besseres Verständnis für die langfristige Entwicklung unseres Planeten zu gewinnen.
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