USA in Sorge
Putin-Kritiker Nawalny seit zwei Wochen vermisst - Belohnung für Hinweise
- Aktualisiert: 21.12.2023
- 16:57 Uhr
- Momir Takac
Von Alexej Nawalny fehlt seit zwei Wochen jede Spur. Die USA sind besorgt. Das Team des Putin-Kritikers verspricht eine Belohnung für Hinweise.
Das Wichtigste in Kürze
Alexej Nawalny wird inzwischen seit zwei Wochen vermisst.
Die USA zeigen sich besorgt über Berichte zum Verschwinden des Putin-Kritikers.
Dessen Team in Russland hat jetzt eine Belohnung für Hinweise ausgelobt.
Wo ist Alexej Nawalny? Der schärfste Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin ist wie vom Erdboden verschwunden. Vor knapp einer Woche teilte dessen Team mit, Nawalny sei nicht mehr im Straflager im Gebiet Wladimir östlich von Moskau, wo er eine Strafe von 19 Jahren verbüßt. Inzwischen wird er seit zwei Wochen vermisst.
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Nawalnys Team hat jetzt eine Belohnung für Hinweise auf dessen Verbleib ausgesetzt. "Im Moment haben wir noch Hoffnung, dass irgendjemand uns Informationen geben kann", sagte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Mittwoch (20. Dezember) dem Nachrichtenportal "zdfheute.de". "Eigentlich ist es ja so, dass bei einem Gefangenentransport zumindest andere Gefangene etwas mitbekommen. Oft gibt es auch Wärter, die etwas sehen."
Putin-Kritiker Nawalny vermisst: USA sind besorgt
Von russischen Behörden war lediglich zu hören, dass der 47-Jährige nicht mehr in dem Lager sei. Dort war er seit seiner Verurteilung im Extremismus-Prozess inhaftiert. Nawalnys Team befürchtet das Schlimmste. Rechtlich gebe es keine Beschränkungen, wie lange eine Verlegung zwischen zwei Haftanstalten dauern dürfe, sagte Jarmysch. "Es kann ihm also alles zustoßen in dieser Zeit. Er ist jetzt den Menschen komplett ausgeliefert, die vor drei Jahren versucht haben, ihn zu töten", sagte sie. Der Oppositionspolitiker hatte 2020 nur knapp einen Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt.
Die US-Regierung zeigte sich über die Berichte besorgt. "Wir sind sehr beunruhigt über diese Berichte", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch. Man könne sie aber nicht bestätigen. Es gibt Gerüchte, wonach Nawalny an einen "geheimen Ort" gebracht wurde.
Jarmysch ist sich sicher: "Putin gab Befehl, Nawalny irgendwohin zu transportieren"
Kirby sagte weiter, Nawalny hätte gar nicht erst inhaftiert werden dürfen. Die US-Regierung fordere Moskau und den Kreml auf, Nawalny unverzüglich freizulassen und dafür zu sorgen, dass seine Familie über seinen Verbleib informiert werde. Der Putin-Gegner wurde international als politischer Gefangener anerkannt.
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Jarmysch vermutet einen Zusammenhang zwischen Nawalnys Verschwinden und den nahenden Präsidentschaftswahlen in Russland. "Der Kreml wollte nicht, dass Alexej in dieser Zeit irgendwelche Statements abgibt. Deswegen bin ich mir sicher, dass Putin den Befehl gegeben hat, Alexej irgendwohin zu transportieren", sagte die Sprecherin weiter. Der Oppositionelle hatte kurz vor seinem Verschwinden eine Kampagne gegen Putin, der sich bei der Wahl im März 2024 als Präsident bestätigen lassen will, gestartet.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa