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Null-Toleranz-Politik

Warum sich Claudia Roth gegen ein Verbot von "L'amour toujours" ausspricht

  • Aktualisiert: 29.05.2024
  • 16:59 Uhr
  • Damian Rausch

Kulturstaatsministerin Claudia Roth betont die Bedeutung einer Null-Toleranz-Politik gegenüber Rassismus und sieht Liedverbote wie im Fall von "L'amour toujours" kritisch. Sie hält Maßnahmen gegen rassistische Äußerungen auf Volksfesten für wichtiger als Verbote einzelner Lieder.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Claudia Roth fordert konsequentes Eingreifen bei rassistischen Vorfällen und eine Null-Toleranz-Politik.

  • Veranstalter:innen sollten ihr Personal schulen und professionelle Teams einsetzen, um gegen menschenfeindliche Äußerungen vorzugehen.

  • Um Rassismus auf Volksfesten wirksam zu bekämpfen, reichen Maßnahmen wie Gesangsverbote nicht aus, so Roth.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat sich zurückhaltend zum geplanten Verbot des Partyhits "L'amour toujours" auf mehreren Volksfesten geäußert. Wichtiger sei ein konsequentes Eingreifen bei rassistischen Äußerungen, argumentierte die Grünenpolitikerin in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Roth: Gigi D'Agostino kann nichts dafür

Es sei richtig, wenn sich Veranstalter:innen jetzt Gedanken machten, wie dafür gesorgt werden könne, dass Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Nazi-Gegröle beim Oktoberfest und anderen Festen keinen Platz hätten, sagte Roth. Allerdings könnten weder "L'amour toujours" noch der italienische Musikproduzent Gigi D’Agostino etwas dafür, "wie dieser Song in unserem Land von Menschen mit rechtsextremen und antidemokratischen Einstellungen in übelster Form missbraucht und entstellt wird".

Im Video: "Hat mich sehr schockiert": Junge Menschen reagieren auf das Sylt-Skandal-Video

"Hat mich sehr schockiert": Junge Menschen reagieren auf das Sylt-Skandal-Video

Die Grünen-Politikerin sagte weiter: "Viel wichtiger als jetzt Lied-Verbote auszusprechen wäre es, dass die verantwortlichen Betreiber für Schulungen und Sensibilisierungen bei ihrem Personal sorgen, professionelle Awareness-Teams einsetzen und insgesamt klarmachen, dass es eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglichen rassistischen, menschenfeindlichen und NS-verherrlichenden Äußerungen geben muss." Eingreifen statt wegschauen und weghören, das sei jetzt "von uns allen gefordert".

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Sylt: "Deutschland den Deutschen"

Das Lied "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino wird immer wieder für rassistische Parolen missbraucht. Für große Empörung sorgte jüngst ein Video, das Besucher einer Bar auf der Nordsee-Insel Sylt zeigt, die zu der Melodie "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" grölen. Der Staatsschutz ermittelt. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Vorfälle bekannt. Auf einigen Volksfesten soll das Lied deshalb gar nicht erst gespielt werden, unter anderem auf dem Münchner Oktoberfest und dem Cannstatter Volksfest.

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Auf Sylt singen Party-Gäste rassistische Parolen - nicht nur Politiker:innen reagieren empört. Aus Expert:innensicht belegt das Skandalvideo: Rechtsextremismus ist auch ein Problem in höheren Schichten.

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  • 02:27 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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