Israel
Einschüchterungsskandal: Ermittlungen gegen Netanjahus Frau
- Veröffentlicht: 27.12.2024
- 13:13 Uhr
- Damian Rausch
Sara Netanjahu steht im Verdacht, die Einschüchterung einer Belastungszeugin im Korruptionsprozess gegen ihren Mann organisiert zu haben. Benjamin Netanjahu selbst steht derzeit wegen Untreue, Bestechlichkeit und Betrug vor Gericht.
Das Wichtigste in Kürze
Die Generalstaatsanwaltschaft untersucht Vorwürfe gegen Sara Netanjahu.
Enthüllungen zeigen mögliche Anweisungen zur Einschüchterung politischer Gegner.
Premierminister Netanjahu weist die Vorwürfe als "Lügen" zurück.
Die israelische Generalstaatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Sara Netanjahu, die Ehefrau des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, eingeleitet. Hintergrund sind Berichte über mutmaßliche Einschüchterungen einer Belastungszeugin im Korruptionsprozess gegen ihren Mann, berichtet n-tv am 27. Dezember. Die Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara bestätigte am Donnerstag, dass die Ermittlungen auf Enthüllungen der Investigativsendung Uvda basieren.
WhatsApp-Nachrichten entfachen Diskussion
Die Sendung veröffentlichte WhatsApp-Nachrichten, in denen Sara Netanjahu offenbar Anweisungen zur Organisation von Protesten gegen politische Gegner und zur Einschüchterung der Zeugin gab. Obwohl Sara Netanjahu in der offiziellen Mitteilung nicht namentlich genannt wurde, löste die Bekanntgabe breite Diskussionen aus.
Im Video: Internationaler Haftbefehl für Netanjahu: Würde Deutschland ihn festnehmen?
Benjamin Netanjahu selbst steht derzeit wegen Untreue, Bestechlichkeit und Betrug vor Gericht. Am 18. Dezember trat er als erster amtierender Ministerpräsident Israels in den Zeugenstand und wies die Vorwürfe als "idiotisch" zurück. In einem am Donnerstag veröffentlichten Video bezeichnete Netanjahu die Enthüllungen von Uvda als "Lügen".
Die Ermittlungen stoßen auf heftige Kritik aus der Regierungskoalition. Der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, forderte erneut die Entlassung der Generalstaatsanwältin und warf ihr politische Motivationen vor. Justizminister Jariv Levin sprach von "Fernsehklatsch".
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