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Betrug, Untreue, Bestechlichkeit?

Netanjahu vor Gericht: Israels Regierungschef sagt im Korruptionsprozess aus

  • Aktualisiert: 10.12.2024
  • 11:53 Uhr
  • dpa
Als erster israelischer Regierungschef überhaupt steht Netanjahu vor Gericht. (Archivbild)
Als erster israelischer Regierungschef überhaupt steht Netanjahu vor Gericht. (Archivbild)© Maya Alleruzzo/AP

Israels Regierungschef Netanjahu muss sich Korruptionsvorwürfen stellen. Vor Journalisten stellt er diese als eine angebliche Hexenjagd und systematische Verfolgung seiner Person dar.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals steht mit Benjamin Netanjahu ein israelischer Regierungschef vor Gericht.

  • Der Ministerpräsident sagt im Korruptionsprozess aus.

  • Ihm werden Untreue, Bestechlichkeit und Betrug vorgeworfen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stellt sich erstmals seit Beginn seines Korruptionsprozesses vor mehr als vier Jahren selbst vor Gericht den Vorwürfen. Vor dem Tel Aviver Bezirksgericht begann am Dienstagvormittag (10. Dezember) eine mit Spannung erwartete Sitzung, bei der Netanjahu erstmals aussagen sollte. Vor dem Gericht versammelten sich zahlreiche Demonstrant:innen, die gegen Netanjahu und dessen Politik protestierten. "Gegen Korruption gibt es keine Immunität", stand auf einem der Schilder, die sie in die Höhe hielten.

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Am Montagabend (9. Dezember) hatte Netanjahu den Prozess gegen ihn bei einer Pressekonferenz als systematische Verfolgung seiner Person kritisiert. Den Medien warf er vor, Lügen zu verbreiten. Zugleich kündigte der 75-Jährige an, er werde sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen. "Ich werde reden. Ich habe acht Jahre auf den Tag gewartet, die Wahrheit präsentieren zu können."

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Vorwürfe: Betrug, Untreue, Bestechlichkeit

Die Sitzung mit drei Richtern findet in einem unterirdischen Saal des Tel Aviver Bezirksgerichts statt, unter Leitung der Vorsitzenden Richterin Rivka Friedman-Feldman. Die Sitzung war aus Sicherheitsgründen aus Jerusalem dorthin verlegt worden.

Insgesamt zwölf Minister:innen seines Kabinetts hatten wegen der israelischen Militäreinsätze im Gazastreifen und der Region eine Verschiebung der Befragung gefordert. Die Justiz lehnte das ab. Mehrere Minister und Ministerinnen saßen mit im Gerichtssaal, um ihre Solidarität mit dem angeklagten Regierungschef zu demonstrieren. Netanjahu begrüßte sie bei seiner Ankunft lächelnd.

Es ist das erste Mal, dass ein amtierender Ministerpräsident in Israel vor Gericht steht. Der Prozess (Aktenzeichen 67104-01-20) könnte noch Jahre dauern. Netanjahu soll rund zwei Monate lang dreimal in der Woche aussagen.

Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Außerdem soll er von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke angenommen haben.

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