Benzin und Diesel
Experte sicher: Sprit in den Sommerferien günstiger
- Veröffentlicht: 06.05.2025
- 11:18 Uhr
- Joachim Vonderthann
Die Ölpreise fallen aktuell stark. Das macht sich inzwischen auch an den Tankstellen bemerkbar. Autofahrer:innen winkt ein günstigerer Sommerurlaub.
Am Montag verbilligten sich das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI um jeweils bis zu rund fünf Prozent auf 58,50 und 55,30 Dollar je Barrel (159 Liter). Damit lagen die Preise zwischenzeitlich auf dem tiefsten Stand seit Februar 2021.
Ölpreise sinken - Spritpreise dürften folgen
Schon im April waren die Preise für die Rohölsorte Brent um mehr als zehn US-Dollar gefallen – mit rund 15 Prozent Minus war das der größte Monatsverlust in einem April seit 1988, wie die "Bild" berichtet. Grund für den Preisverfall: Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und die mit ihr verbundenen Förderstaaten (Opec plus) hatten sich am Wochenende überraschend darauf geeinigt, die Produktion im Juni um weitere 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen – und das trotz bereits fallender Preise.
"Das ist eine gute Nachricht für alle", sagt ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski der "Bild". Er fügte hinzu: "Besonders für die leidgeprüfte Industrie in Deutschland, aber auch für Verbraucher und Autofahrer." Denn: Mit den Ölpreisen geraten auch die Spritpreise an der Tankstelle ins Rutschen. Experten halten deshalb Preise von weniger als 1,60 Euro für den Liter Super für realistisch.
"Billiger Tank-Sommer" kommt
"Der billige Tank-Sommer kommt", sagt Wirtschaftsexperte Brzeski: "Wir haben derzeit ein Niveau bei den Ölpreisen wie zuletzt 2021. In der Folge lag der Spritpreis etwa bei 1,50 Euro pro Liter." Dieses Niveau könnte – auch aufgrund des starken Euros – wieder erreicht werden, so Brzeski weiter. "Die Fahrt in die Sommerferien wird billiger!"
Bestätigt wird das dem Bericht zufolge auch durch Untersuchungen des ADAC. Demnach waren die Kraftstoffpreise im April die günstigsten im laufenden Jahr – das geht aus einer aktuellen Auswertung der Preise an mehr als 14.000 Tankstellen in Deutschland hervor. Laut ADAC kostete ein Liter Super E10 momentan 1,69 Euro – das waren 0,9 Cent weniger als im Vormonat.
ADAC: Preise könnten noch weiter fallen
Dieselfahrer:innen mussten für einen Liter im Schnitt 1,59 Euro bezahlen und damit 4 Cent weniger als noch im März. Und es geht weiter nach unten: "Bei beiden Kraftstoffen sehen wir angesichts des deutlich gesunkenen Ölpreises noch Potenzial für geringere Preise", heißt es beim ADAC.
Die US-Bank Goldman Sachs sieht zusätzliche Abwärtsrisiken für die Ölpreise. Die Analysten verweisen auf hohe freie Kapazitäten und eine gestiegene Rezessionsgefahr.
Die Ölpreise befinden sich seit einiger Zeit aufgrund von Sorgen über die Weltwirtschaft und ein höheres Angebot im Abwärtstrend, der Zollkonflikt verstärkte ihn. Der Preis für Brent-Öl ist im bisherigen Jahresverlauf um rund 20 Prozent gesunken.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- "Bild": "Der billige Tank-Sommer kommt"