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Faeser drängt Länder

Für den Kriegsfall: Innenministerium fordert Krisentraining an Schulen

  • Veröffentlicht: 07.04.2025
  • 11:32 Uhr
  • Benedikt Rammer
Schülerinnen und Schüler einer Grundschule sitzen mit Abstand in ihrem Klassenraum. Steht bald Kriegsvorbereitung auf dem Stundenplan.
Schülerinnen und Schüler einer Grundschule sitzen mit Abstand in ihrem Klassenraum. Steht bald Kriegsvorbereitung auf dem Stundenplan.© Marcel Kusch/dpa/dpa-tmn

Das Bundesinnenministerium schlägt vor, Schülerinnen und Schüler auf Krisen und mögliche Kriegsfälle vorzubereiten. Ein Sprecher betont die Notwendigkeit von Zivilschutz in der Bildung und empfiehlt Notvorräte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Innenministerium schlägt vor, Schülerinnen und Schüler auf Krisensituationen vorzubereiten.

  • Es wird empfohlen, Notvorräte anzulegen, um kurzfristige Krisen zu bewältigen.

  • Finnland dient als Vorbild für eine Grundausbildung zum Verhalten in Katastrophenlagen.

Die sicherheitspolitischen Sorgen in Europa nehmen zu und betreffen zunehmend auch die Zivilgesellschaft. Das Bundesinnenministerium unter der Leitung von Nancy Faeser hat sich dafür ausgesprochen, junge Menschen bereits in der Schule auf Krisensituationen und den potenziellen Kriegsfall vorzubereiten. Ein Sprecher des Ministeriums sagte dem "Handelsblatt", dass angesichts der jüngeren Entwicklungen in der sicherheitspolitischen Lage ein stärkerer Fokus auf den Zivilschutz gelegt werden sollte, auch schon in der Schulbildung.

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Das Ministerium weist darauf hin, dass zwar die Bestimmung von Lerninhalten an Schulen in der Verantwortung der Bundesländer liegt, jedoch sei der Bund bereit, mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Materialien für junge Menschen und Lehrpersonen bereitzustellen. Diese Unterstützung soll dabei helfen, das Bewusstsein für Krisenvorsorge zu schärfen und praktische Maßnahmen zu vermitteln.

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Initiative zur Krisenvorbereitung

Zudem begrüßte das Ministerium die kürzlich vorgestellte Initiative der EU-Kommission, die sich mit der Vorbereitung auf kriegsbedingte Krisen beschäftigt. Der Sprecher riet Bürger:innen dazu, Vorräte an Wasser, Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Gütern anzulegen. "Mit einem Vorrat für mindestens 72 Stunden können vorübergehende Krisensituationen gut bewältigt werden", erklärte er gegenüber dem "Handelsblatt". Diese Empfehlung unterstreicht die Bedeutung einer grundsätzlichen Vorbereitung auf unvorhergesehene Ereignisse.

Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter unterstützt diese Vorschläge und sprach sich ebenfalls für ein Krisentraining in Schulen aus. Er betonte: "Es ist zwingend nötig, dass der Ernstfall geübt wird, denn die Schülerinnen und Schüler sind besonders verletzlich und im Ernstfall besonders betroffen." Er sieht auch eine Grundausbildung zum Verhalten in Katastrophenlagen als notwendig an.

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Vorbild Finnland

Kiesewetter nannte Finnland als Vorbild, wo solche Maßnahmen seit Jahrzehnten in Schulen üblich sind. "Dies wäre auch mit Blick auf einen Gesellschaftsdienst klug und vorausschauend", ergänzte er gegenüber dem "Handelsblatt". Durch solch eine Ausbildung könnten nicht nur Schüler:innen besser auf mögliche Krisen vorbereitet werden, sondern auch ein generelles Bewusstsein für Zivilschutz und gesellschaftliches Engagement gefördert werden.

  • Verwendete Quellen:
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