Im Jahr 2022
Gender Pay Gap: Frauen verdienen 18 Prozent weniger als Männer
- Aktualisiert: 30.01.2023
- 17:29 Uhr
- Momir Takac
In Deutschland klafft beim Gehalt zwischen Männern und Frauen noch immer eine große Lücke. Doch der Gender Pay Gap wird kleiner.
Das Wichtigste in Kürze
Frauen in Deutschland verdienen im Schnitt noch immer deutlich weniger als Männer.
2022 lag der Gender Pay Gap bei 18 Prozent.
Vergleicht man Branche, Qualifikation und Erwerbsbiografie, war der Unterschied deutlich geringer.
In Deutschland verdienen Frauen im Durchschnitt nach wie vor deutlich weniger als Männer. Im Jahr 2022 betrug der sogenannte Gender Pay Gap 18 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In konkreten Zahlen ausgedrückt heißt das: Während Männer auf einen Bruttostundenverdienst von 24,36 Euro kamen, lag dieser bei Frauen bei 20,05 Euro - also 4,31 Euro weniger.
Beachtlich sind die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland: Sieben Prozent im Osten standen im vergangenen Jahr 19 Prozent im Westen gegenüber.
Gender Pay Gap: Große Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland
Für diesen unbereinigten Gender Pay Gap nennt das Statistische Bundesamt zwei Hauptgründe: Einerseits sind mehr Frauen als Männer in Branchen und Berufen tätig, in denen schlechter bezahlt wird. Zum anderen arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit, wodurch das Durchschnittseinkommen niedriger ist.
Ein wenig anders sieht die Sache aus, wenn man den Verdienst zwischen Frauen und Männern vergleicht, die ähnliche Jobs, Qualifikation und Erwerbsbiografien haben. Dann liegt der Verdienstunterschied nur noch bei sieben Prozent.
Auch Frauen in ähnlicher Tätigkeit und mit gleicher Qualifikation verdienen weniger
Dieser dürfte sogar noch niedriger liegen, "wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analyse zur Verfügung stünden". Das Statistische Bundesamt nennt hier etwa Angaben zu Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, Geburt von Kindern oder Pflege von Angehörigen.
Zwar verringerte sich der Gender Pay Gap seit Beginn der Messung 2006 um fünf Prozent, das Statistische Bundesamt wies jedoch darauf hin, dass "aufgrund eines Wechsels der Datenquelle und der Erhebungsmethodik" die Ergebnisse nur eingeschränkt mit den Vorjahren verglichen werden können.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa