Ausschreitungen bei Nahost-Demos
Glasflaschen und Farbbeutel auf Polizei: Zahlreiche Festnahmen beim CSD in Berlin
- Aktualisiert: 28.07.2024
- 21:11 Uhr
- dpa
Eine gemischte Bilanz hat die Polizei nach dem Christopher Street Day in Berlin gezogen. Während die Hauptveranstaltung friedlich verlaufen sei, habe es bei der "Internationalist Queer Pride" in Neukölln etliche Auseinandersetzungen mit den Demonstrant:innen gegeben.
In Berlin hat die Polizei nach dem Christopher Street Day (CSD) Bilanz gezogen. Während die Hauptveranstaltung mit mehr als 250.000 Besucher:innen ausgelassen und friedlich verlaufen sei, habe es bei der zeitgleichen stattfindenden, aber deutlich kleineren Kundgebung "Internationalist Queer Pride" in Neukölln etliche Auseinandersetzungen zwischen Demonstrant:innen und Polizei gegeben, hieß es.
In der Spitze habe es bei dem Aufzug, bei dem Solidarität mit Palästina gefordert wurde, am Samstag 5.600 Teilnehmer:innen gegeben. Einige von ihnen hätten Glasflaschen und Farbbeutel auf Polizist:innen und Pressevertreter:innen geworfen. Außerdem seien strafbare Sprechchöre skandiert und Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gezeigt worden.
Im Video: CSD Köln - Unter dem Regenbogen feiert die queere Community Vielfalt
Vorübergehende Festnahmen und Strafermittlungsverfahren
Im Verlauf der insgesamt drei Versammlungen zum Nahost-Konflikt seien am Samstag (27. Juli) 31 Personen vorübergehend festgenommen worden, berichtete die Polizei. Darüber hinaus seien 37 Strafermittlungsverfahren eingeleitet worden, unter anderem wegen Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Beamt:innen, besonders schweren Landfriedensbruchs und Diebstahls. Zwölf Polizist:innen seien verletzt worden.
Beim größtenteils friedlichen Christopher Street Day selbst mit rund 250.000 Besucher:innen gab es 58 vorübergehende Festnahmen. 33 Mal seien Strafermittlungsverfahren eingeleitet worden, unter anderem wegen Beleidigung, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamt:innen, Raub und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
Gleich zu Beginn des CSD hatte die Polizei eine Gruppe Rechter ausgebremst, die versucht hatte, zum Aufzug zu kommen. Die rund 30 Menschen seien am Weiterlaufen gehindert und überprüft worden. Da es nicht habe ausgeschlossen werden können, dass die Gruppe homophobe oder transfeindliche Aktionen plante, seien die Menschen einem Bereitschaftsrichter vorgeführt worden und zunächst in Polizeigewahrsam gekommen.