Proteste in Brandenburg
Jetzt ist Schluss: Polizei löst Tesla-Protestcamp in Brandenburg komplett auf
- Veröffentlicht: 19.11.2024
- 10:27 Uhr
- Lara Teichmanis
Umweltaktivist:innen und Tesla-Gegner:innen weigern sich, ihre Baumhäuser zu verlassen. Es ging zunächst um eine vorübergehende Kampfmittel-Erkundung. Doch jetzt löst die Polizei das Lager der Waldbesetzer ganz auf.
Wie das Polizeipräsidium mitteilte, wird die Versammlung wegen Verstößen gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufgelöst. Bereits seit Ende Februar halten Umweltaktivisten ein Waldstück in Grünheide besetzt und protestieren gegen das einzige europäische Autowerk des US-Unternehmens, das vom Milliardär Elon Musk geführt wird.
Die Umweltaktivist:innen hätten wiederholt gegen Auflagen verstoßen und Straftaten begangen, sagte der Sprecher der Polizei, Daniel Keip. Es sei auch kein Kontakt zur Versammlungsleitung herstellbar. Es könne nicht mehr von einem friedlichen Verlauf ausgegangen werden.
Polizeieinsatz mit Höhenretter:innen
Die Polizei ist seit Montag (18. November) im Protestcamp im Einsatz. Die Umweltaktivist:innen sollten zunächst wegen einer geplanten Kampfmittel-Absuche nur vorübergehend einen Teil ihres Waldlagers mit Baumhäusern räumen. Die Tesla-Gegner weigerten sich aber und kletterten teils zwischen den Bäumen in große Höhen.
Mit rund 100 Polizeibeamt:innen ging der Einsatz am Dienstagmorgen (19. November) im Protestcamp vor dem Tesla-Werk in Grünheide in Brandenburg weiter, meldet der rbb. Die Bewohner:innen des Camps werden mit Lautsprecherdurchsagen dazu aufgerufen, das Camp zu verlassen.
Bereits sechs Aktivist:innen seien mithilfe von spezialisierten Höhenretter:innen aus den Bäumen zurück auf den Boden gebracht worden. Rund zehn weitere Personen befänden sich noch in den Baumwipfeln.
Wald soll Güterbahnhof und Lager werden
Der E-Autobauer Tesla will sein Areal in Grünheide für einen Güterbahnhof und Lagerflächen erweitern und dafür ein Waldgebiet vom Land Brandenburg kaufen. "Es laufen Gespräche dazu mit Tesla", sagte ein Sprecher des Umwelt- und Forstministeriums in Potsdam. Das Gelände nahe der Autofabrik wird wegen Kampfmittelverdachts seit Längerem untersucht.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa