Streik der GDL
So viel verdienen Lokführer in Deutschland
- Aktualisiert: 11.01.2024
- 09:31 Uhr
- Stefan Kendzia
Derzeit macht die Gewerkschaft GDL einmal mehr von sich durch einen Warnstreik Reden. Es wird mehr Geld gefordert - von den Lokführer:innen. Und das, obwohl sie mit ihrem Bruttogehalt durchaus zu den besser bezahlten Fachkräften mit vergleichbarer Qualifikation gehören.
Deutschland wird mal wieder auf die Geduldsprobe gestellt: Grund ist ein Warnstreik der Deutschen Bahn, organisiert durch die Gewerkschaft GDL. Es geht um mehr Geld für die Lokführer:innen. Dabei gehören sie bereits zu den Besserverdiener:innen. Gestreikt wird trotzdem.
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Mehr Lohn, höhere Zulagen, weniger Arbeitszeit
Das Verständnis in der Bevölkerung für den erneuten Warnstreik der Lokführer:innen in Deutschland scheint aber immer kleiner zu werden. Ein Grund dafür könnte das stattliche Forderungspaket der GDL sein: 555 Euro mehr Grundgehalt im Monat, 3.000 Euro steuerfreie Inflationsausgleichsprämie plus höhere Zulagen bei einer gleichzeitigen Reduzierung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Und nach einem Jahr soll nachverhandelt werden können.
Das Gegenangebot der Bahn: Elf Prozent mehr Gehalt und das bei einer Laufzeit von 32 Monaten. Eine Arbeitszeitverkürzung sei aufgrund des grassierenden Fachkräftemangels einfach nicht vorstellbar. Interessant sind die Forderungen vor dem Hintergrund des durchaus guten Verdienstes.
Lokführer:innen gehören zu den besser bezahlten Fachkräften mit vergleichbarer Qualifikation. In Zahlen heißt das: In Vollzeit und inklusive aller Zulagen und Sonderzahlungen liegt das Durchschnittseinkommen von Lokführer:innen bei 3.735 Euro brutto im Monat. Der mittlere Monatsverdienst aller Beschäftigten in Deutschland hingegen liegt mit 3.646 Euro brutto unter dem Lokführergehalt. Die Lokführer:innen verdienen demnach fast zehn Prozent mehr, wenn man deren Einkommen mit Beschäftigten auf ähnlichem Qualifikationsniveau vergleicht.
Trotz des guten Verdienstes gibt es einen Nachteil: Der Großteil des Einkommens besteht bei Lokführer:innen aus Zulagen. Diese fallen zum Beispiel bei Krankheit ersatzlos weg.
- Verwendete Quellen: