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Handelskonflikt

Minister aus China und den USA sprechen erstmals über Zölle

  • Aktualisiert: 10.05.2025
  • 04:16 Uhr
  • dpa
In Genf treffen sich hochrangige Vertreter der USA und Chinas, um den Zollstreit zu entschärfen.
In Genf treffen sich hochrangige Vertreter der USA und Chinas, um den Zollstreit zu entschärfen.© Jeff Chiu/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump löst mit seinen hohen Zöllen Stress im Welthandel aus. Vor allem China hat er in den Würgegriff genommen. Jetzt wird geredet, aber beide Seiten dämpfen die Erwartungen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA und China führen erstmals seit Beginn des Zollstreits unter Trump direkte Gespräche in Genf.

  • Jüngste Äußerungen Trumps deuten darauf hin, dass die USA zu einer Senkung der Zölle auf chinesische Produkte bereit seien.

  • Großbritannien hat bereits ein Handelsabkommen mit den USA geschlossen; die EU verhandelt noch und droht mit Gegenmaßnahmen.

Die USA und China streben an diesem Wochenende in Genf eine Annäherung im Zollstreit an. Es ist das erste Mal, seit US-Präsident Donald Trump die Zollschrauben deutlich angezogen hat, dass ranghohe Vertreter beider Seiten über das Thema sprechen.

In der Schweizer Stadt treffen sich US-Finanzminister Scott Bessent, der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer und der chinesische Vize-Ministerpräsident He Lifeng.

Trump hat die Zölle auf chinesische Waren seit seinem Amtsantritt im Januar ständig nach oben geschraubt, auf zuletzt 145 Prozent. China reagierte mit Gegenzöllen von 125 Prozent. Bislang gingen die Länder nicht aufeinander zu, sondern versuchten den Eindruck zu erwecken, dass sie am jeweils längeren Hebel sitzen.

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Anzeichen für eine Deeskalation

Zuletzt mehrten sich aber Anzeichen, dass die USA zu einer Senkung der Zölle bereit sind. Trump schrieb auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, 80 Prozent auf chinesische Produkte seien vielleicht angebracht. Eine Expertin der Risikoanalysefirma Eurasia Group, Dan Wang, sagte dem britischen Sender BBC, jüngste Signale von beiden Seiten legten eine baldige Deeskalation nahe.

China betonte im Vorfeld, dass die USA Peking um Gespräche ersucht hätten. Lange hatte Peking darauf bestanden, dass die USA die Zölle vor Handelsgesprächen zurücknehmen. Man habe aber unter Abwägung der chinesischen Interessen und der Appelle von US-Firmen und Verbrauchern zugestimmt, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums. Die USA müssten ihre Fehler korrigieren.

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Bessent: Die USA wollten lediglich fairen Handel

US-Finanzminister Bessent sagte dem Nachrichtensender Fox News, es gehe nicht um ein Handelsabkommen, sondern zunächst um Deeskalation. Die USA und China hätten beide Interesse an einer Einigung. Die jetzige Höhe der Zölle käme einem Handelsembargo gleich. Die USA wollten lediglich fairen Handel.

Großbritannien hat am Donnerstag (8. Mai) als erstes Land einen Deal mit Trump verkündet. Die USA senken angedrohte Zölle auf eine bestimmte Anzahl Autos aus Großbritannien von 27,5 auf zehn Prozent, im Gegenzug werden Handelsschranken für Agrarprodukte abgebaut.

Die EU verhandelt noch. Wenn es keine Einigung gibt, kommen im Juli zusätzliche US-Zölle. Brüssel will mit zusätzlichen Sonderabgaben etwa auf Autos, Süßkartoffeln und Whiskey reagieren.

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