Cold Case vor Auflösung?
Mord in Bergkamen: Tatverdächtiger nach 37 Jahren festgenommen
- Veröffentlicht: 19.04.2024
- 14:25 Uhr
- Stefan Kendzia
Seit 1986 sucht die Polizei in Bergkamen nach einem Mörder. Jetzt konnten Fahnder der Dortmunder Ermittlungsgruppe Cold Case einen Verdächtigen festnehmen.
Es ist den Hinterbliebenen eines 1986 in Bergkamen ermordeten Mannes zu wünschen, dass der Fall endlich aufgelöst wird. Fahnder der Ermittlungsgruppe Cold Case nahmen einen 56-Jährigen in seiner Wohnung fest, ebenfalls in Bergkamen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund wurde ein Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes erlassen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.
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Stranguliert und mit Messer traktiert
Im September 1986 wurde ein 67 Jahre alter Mann tot in seinem Einfamilienhaus aufgefunden. Er soll stranguliert worden sein - ebenso war seine Leiche mit zahlreichen Stichverletzungen übersät.
Jetzt, fast 40 Jahre später, konnten bei der Überprüfung ungeklärter Todesfälle durch das Landeskriminalamt DNA-Spuren sichergestellt werden, die mehreren Personen zugeordnet werden konnten. Noch im Januar hatte daraufhin kein Tatverdächtiger ermittelt werden können, wie die Polizei damals berichtete.
"Jetzt wurden die seinerzeit gesicherten Spuren neu bewertet, Asservate nochmals untersucht und Zeugen erneut vernommen", hieß es. Dadurch habe sich der Tatverdacht gegen den 56-Jährigen konkretisiert. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
Mit neuen Ermittlungsansätzen und moderner Technik zum Ziel
Als Cold Case werden Straftaten bezeichnet, die lange Zeit ungeklärt bleiben. Sie beschäftigen Polizei und Staatsanwaltschaft über mehrere Jahre, teils Jahrzehnte. Mithilfe moderner Technik und neuen Ermittlungsansätzen werden Altfälle neu aufgerollt - oft mit Erfolg. Dabei greifen die Behörden auch auf sogenannte Senior Experts zurück: Polizei-Pensionäre mit langjähriger Erfahrung, etwa bei Mordermittlungen. In Dortmund arbeiteten im Februar laut Innenministerium drei solcher Experten.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa