NEuer Chef, neue Regeln
Nach Musk-Übernahme: Twitter lässt Fake News über Corona zu
- Veröffentlicht: 30.11.2022
- 11:40 Uhr
- Simon Traub
2020 wurden bei Twitter Regeln gegen Fake News zum Thema Corona eingeführt. Elon Musk kritisierte damals die Corona-Beschränkungen. Jetzt gehört ihm Twitter - und diese Regeln gibt es nicht mehr.
Das Wichtigste in Kürze
Die Verbreitung von Fake News zur Corona-Pandemie werden auf Twitter nicht länger unterbunden.
Die neue Richtlinie wurde von Elon Musks Unternehmen mitgeteilt.
Elon Musk selbst hatte die Pandemie im Jahr 2020 verharmlost.
Der Verbreitung von Falschinformationen über die Corona-Pandemie wird bei Twitter nicht länger nachgegangen. Dies teilte Elon Musks Unternehmen mit. Es sei eine neue Richtlinie, die seit dem 23. November in Kraft getreten ist.
Mehr als 100.000 Beiträge habe das soziale Netzwerk in den vergangenen Jahren entfernt, weil sie Fake News zu Corona enthielten. Zudem wurden laut Angaben von Twitter wegen Regelverletzungen über 11.000 Konten gesperrt, wie die "Tagesschau" berichtet.
Musk kritisierte damals Lockdowns
Der Kurznachrichtendienst hatte 2020 Regeln aufgestellt, die die Verbreitung falscher und irreführender Informationen über Corona und Impfstoffe unterbinden sollten. Damals erklärte Twitter, dass es für Menschen gefährlich sei, auf Impfungen gegen da Virus zu verzichten und stattdessen unwissenschaftliche Behandlungsmethoden zu wählen.
Besonders aus dem rechten politischen Lager der USA wurden diese Regeln kritisiert. Elon Musk selbst hatte die Pandemie damals, im Jahr 2020, verharmlost. Er kritisierte auch die Lockdowns, die zeitweise die Produktion im Stammwerk seines Elektroauto-Herstellers Tesla stoppten.
Twitter: Nicht mehr genug Personal für Sicherheit
Nun gelten diese Regeln auf Twitter unter dem neuen Eigentümer also nicht mehr. Und: Zuletzt hat Musk begonnen, gesperrte Accounts auf seiner Plattform wieder zuzulassen – beispielsweise Kanye West oder Donald Trump.
Twitter ist zudem unter der Führung von Elon Musk wohl nicht sicherer geworden. Das behauptet der ehemalige Leiter des Bereiches "Vertrauen und Sicherheit", Yoel Roth. Seiner Aussage nach habe der Konzern nicht mehr genug Personal für die Sicherheitsarbeit, wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt.
Verwendete Quellen:
- Süddeutsche Zeitung: "Twitter geht nicht mehr gegen Desinformation zu Corona vor"
- Tagesschau: "Twitter lässt Fake News zu Corona online"
- Twitter: Mitteilung zu Corona