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Internationale Anteilnahme

Nach Tod Raisis: Reaktionen aus Russland, China und aus dem Westen

  • Aktualisiert: 21.05.2024
  • 17:24 Uhr
Bei einem Helikopter-Absturz kam der iranische Präsident Ebrahim Raisi ums Leben. 
Bei einem Helikopter-Absturz kam der iranische Präsident Ebrahim Raisi ums Leben. © Seth Wenig/AP

Verbündete des Irans betrauern einen "großen Verlust" nach dem Tod von Präsident Raisi. Aus dem Westen kommen eher zurückhaltende Reaktionen.

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Inhalt

Nach dem tödlichen Absturz des Präsidenten-Hubschraubers am Sonntag (19. Mai) zeigen viele internationale Staatsoberhäupter Anteilnahme am Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi.  Die arabische Welt habe den "besten iranischen Anführer" verloren, kommentierte die Terrororganisation Hamas auf ihrem Telegram-Kanal den Tod Raisis.

Der russische Präsident Wladimir Putin drückte seine Anteilnahme aus und nannte den iranischen Staatschef in einem Beileidsschreiben einen "Freund Russlands".

Der Westen zeigt verhaltenes Beileid zum plötzlichen Tod des iranischen Staatschefs. Kritik gab es für Polens Präsidenten Andrzej Duda, der sich öffentlich tief betroffen über den Tod Raisis zeigte und ihn mit dem Unglück des polnischen Regierungsflugzeugs 2010 verglich.

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Putin und Xi würdigen Raisi als Freund

Kremlchef Wladimir Putin hat Raisi als einen herausragenden Politiker und wahren Verbündeten Russlands gewürdigt. "Er wurde von seinen Landsleuten zu Recht hoch geachtet und genoss im Ausland großes Ansehen", hieß es in einem Beileidsschreiben Putins an den iranischen Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei.

"Als wahrer Freund Russlands leistete er einen unschätzbaren persönlichen Beitrag zur Entwicklung der gutnachbarlichen Beziehungen zwischen unseren Ländern und unternahm große Anstrengungen, um sie auf die Ebene einer strategischen Partnerschaft zu bringen", unterstrich Putin die traditionell engen Beziehungen zwischen Teheran und Moskau.

Bei einem Telefonat mit Raisis erstem Vize Mohammed Mochber, der die Amtsgeschäfte übernommen hat, bekräftigte Putin nach Kreml-Angaben das Bestreben nach einer weiteren Festigung der Zusammenarbeit beider Länder, wie die Deutsche Presse Agentur am Montag (20. Mai) berichtete.

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Chinas Präsident Xi Jinping drückte in einer Botschaft seine "tiefe Trauer über den Tod" Raisis aus und sprach der Regierung und dem Volk sein "aufrichtiges Beileid" aus, teilte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums mit. "Sein bedauerlicher Tod ist ein großer Verlust für das iranische Volk und auch das chinesische Volk hat einen guten Freund verloren", so der Sprecher weiter.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat dem Iran ebenfalls kondoliert. Er spreche dem iranischen Volk und den Familien Raisis sowie der weiteren Verstorbenen sein Beileid aus, hieß es in einem Beitrag auf der Plattform X.

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Arabische Welt bekundet Beileid an Tod des iranischen Präsidenten 

Der iranische Präsident war am Sonntagnachmittag zusammen mit Außenminister Hussein Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten Aserbaidschans, Ilham Aliyev, als ihre Maschine bei dichtem Nebel vom Radar verschwand. Gemeinsam hatten sie im Nachbarland einen Staudamm eingeweiht. Der aserbaidschanische Präsident war der letzte Staatsmann, der Raisi lebend gesehen hatte. Auf der Internetseite Aliyevs veröffentlichte er Fotos und ein Video von dem "historischen Besuch".

Der Staatschef Aserbaidschans zeigte sich kurz nach seinem Treffen mit dem iranischen Kollegen Raisi bestürzt: "Mit Präsident Ebrahim Raisi hat das iranische Volk einen herausragenden Staatsmann verloren, der seinem Land sein ganzes Leben lang mit Hingabe und Einsatz gedient hat. Sein Andenken wird immer in unseren Herzen weiterleben", hieß es in einem Beileidstelegramm Aliyevs an den iranischen Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei.

Der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani äußerte sich auf X. Er schrieb über "sein aufrichtiges Beileid an die Regierung und das Volk der Islamischen Republik Iran". Ägypten trauere um Präsident Raisi und die weiteren Opfer des Unfalls, hieß es in einer Erklärung des dortigen Regierungssprechers. Der jordanische König Abdullah II. bekundete seine Solidarität mit dem iranischen Volk.

Der mit dem Iran verbündete syrische Machthaber Baschar al-Assad äußerte sich ähnlich. Er drückte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana sein Beileid für "diesen schmerzlichen Vorfall und dem daraus resultierenden großen Verlust aus". Auch die Regierung in Bagdad im Irak bekundete Mitgefühl.

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Hamas, Hisbollah und Huthi bestürzt über Ableben Raisis

Von den vom Iran unterstützen Milizen in der Region kamen ebenfalls Worte der Trauer. Die Hisbollah im Libanon erklärte, Raisi sei ein großer Unterstützer und "ein überzeugter Verfechter unserer Anliegen, insbesondere in Jerusalem und in Palästina" gewesen.

Ähnliche Worte kamen von den Huthi im Jemen. Der Tod Raisis sei "nicht nur ein Verlust für den Iran, sondern für die gesamte islamische Nation, Palästina und Gaza", erklärte ein Sprecher der Organisation auf X. Auch die palästinensische Hamas bekundete ihre "uneingeschränkte Solidarität" mit dem "brüderlichen iranischen Volk". Der Vorfall habe das Leben "eines der besten iranischen Anführer" gefordert, hieß es in einer Erklärung auf Telegram.

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Verhaltene Beileidsbekundungen aus den USA

Nach dem Tod des iranischen Präsidenten hat die US-Regierung ihr Beileid bekundet. US-Außenminister Antony Blinken teilte in einer schriftlichen Stellungnahme mit, die Vereinigten Staaten bekundeten ihr "offizielles Beileid" zum Tod des 64-Jährigen und weiterer Regierungsmitglieder bei einem Hubschrauberabsturz im Iran. "Während der Iran einen neuen Präsidenten wählt, bekräftigen wir unsere Unterstützung für das iranische Volk und seinen Kampf für Menschenrechte und Grundfreiheiten", hieß es weiter in der Mitteilung des Außenministers.

Die iranische Führung sieht die USA als Erzfeind. Der Iran und die USA standen in der Vergangenheit immer wieder am Rande eines Krieges. Gerade in den vergangenen Monaten spitzten sich die Spannungen angesichts des Nahost-Konflikts zeitweise dramatisch zu. Außerdem belegen die Vereinigten Staaten das Land weiterhin mit harten Sanktionen.

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Anteilnahme an Raisis Tod aus der EU

EU-Ratschef Charles Michel hat im Namen der EU sein Beileid bekundet. "Die EU drückt ihr aufrichtiges Beileid zum Tod von Präsident Raisi und Außenminister Abdollahian sowie anderer Mitglieder ihrer Delegation und der Besatzung bei einem Hubschrauberunfall aus", schrieb Michel auf seinem offiziellen X-Account.

Ähnlich äußerte sich der Außenbeauftragte Josep Borrell. "Die EU spricht den Familien aller Opfer und den betroffenen iranischen Bürgern ihr Mitgefühl aus", hieß es in einer knappen Mitteilung. "Frankreich spricht der Islamischen Republik Iran sein Beileid nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi, Außenminister Hussein Amirabdollahian und ihren Begleitern aus", heißt es vom französischen Außenministerium. 

Die EU hatte erst vergangene Woche ihre bisherigen Sanktionen gegen den Iran ausgeweitet. Hintergrund ist insbesondere der iranische Großangriff auf Israel mit Drohnen und Raketen Mitte April, der auf eine mutmaßlich israelische Attacke auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus folgte. Auch wegen schwerer Menschenrechtsverstöße hat die EU Sanktionen gegen das Land verhängt, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete.

Polens Präsident nach Kondolenzschreiben in der Kritik

Polens Präsident Andrzej Duda steht indes in der Kritik, nachdem er in einem Kondolenzschreiben eine Parallele zum Flugzeugunglück von Smolensk gezogen hat. Er sei tief berührt vom Tod Raisis bei einem Hubschrauberabsturz, schrieb Duda auf der Plattform X. Nur wenige Nationen hätten solche tragischen Seiten in ihren Geschichtsbüchern, gab der polnische Politiker an.

Duda: "Wir Polen, die wir 2010 vom Absturz des polnischen Regierungsflugzeugs bei Smolensk in Russland betroffen waren, kennen das Gefühl des Schocks und der Leere, das in den Herzen der Menschen und im Staat nach dem plötzlichen Verlust der politischen und gesellschaftlichen Elite, nach dem plötzlichen Verlust von geliebten Menschen und Freunden zurückbleibt."

Beim Absturz der polnischen Regierungsmaschine am 10. April 2010 beim Landeanflug auf das russische Smolensk waren 96 Menschen an Bord ums Leben gekommen, darunter auch der damalige Präsident Lech Kaczynski. 

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Viele Polen nahmen Anstoß daran, dass Duda die Trauer nach dem Tod Raisis, der in seiner früheren Funktion als Staatsanwalt im Jahr 1988 für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein soll, mit der Trauer um Kaczynski gleichsetzte.

"Duda beweint einen Verbrecher und Verbündeten Putins", kritisierte ein Nutzer und postete dazu ein Bild aus dem Iran, das öffentliche Hinrichtungen mittels Erhängens an Baukränen zeigte. Er verstehe, dass Duda als Staatsoberhaupt sein Beileid ausdrücken müsse, kommentierte Bartosz Wielinski, Chefredakteur der Zeitung "Gazeta Wyborcza". Der Verweis auf Smolensk sei aber "zutiefst unangemessen". Andere forderten Duda auf, seinen Beileid-Post zu löschen, wie die dpa am Montag meldete.

Der Absturz des iranischen Präsidenten

Raisi und der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian waren am Sonntag (19. Mai) bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Raisi war knapp drei Jahre lang Präsident des Irans. In seiner früheren Funktion als Staatsanwalt soll er im Jahr 1988 für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein, weshalb seine Gegner ihm den Beinamen "Schlächter von Teheran" verpassten.

  • Verwendet Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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