Seismische Aktivität
Island: Ort des wahrscheinlichen Vulkanausbruchs soll feststehen
- Aktualisiert: 02.12.2023
- 08:52 Uhr
- Stefan Kendzia
Wenn es um Expert:innen geht, steht der Süden Islands kurz vor einem Vulkanausbruch. Seit Monaten wird spekuliert und sogar evakuiert - jetzt sollen sich Wissenschaftler:innen auf den genauen Ort eines möglichen Ausbruchs festgelegt haben.
Seit Monaten wird Island von tausenden Erdbeben erschüttert. Allein an einem Tag sind laut "Independent" rund 300 seismologische Aktivitäten verzeichnet worden. Ein möglicher Ausbruch soll immer näher kommen. Der genaue Ausbruchs-Ort war bisher eher Spekulation. Jetzt wollen Expert:innen aber deutlicher geworden sein und sich für einen bestimmten Ort der möglichen Eruption ausgesprochen haben.
Im Video: Bevorstehender Vulkanausbruch in Island - riesiges Magma-Becken entdeckt
Bevorstehender Vulkanausbruch in Island: Riesiges Magma-Becken entdeckt
Lange soll ein Ausbruch wohl nicht mehr dauern
Ganz Island steht unter Hochspannung: Im Süden der Insel wird ein Vulkanausbruch befürchtet und von Expert:innen sogar als sehr wahrscheinlich vorhergesagt. Wann genau - das kann niemand sagen. Aber lange soll es nicht mehr dauern, nachdem täglich etliche Erdbeben die Region erschüttern, die Touristenattraktion Blaue Lagune geschlossen und das Städtchen Grindavik bereits komplett evakuiert wurde und Schutzwälle gegen die Lava errichtet wurden.
Lange konnten sich die Wissenschaftler:innen nicht entscheiden, wo der Ort eines möglichen Ausbruchs sein könnte. Aus Sicherheitsgründen hatte man aber die Stadt Grindavik evakuiert, unter der eine Magmaröhre verlaufen soll. Jetzt soll eine Untersuchung von Daten von GPS-Stationen und Satellitenbildern gezeigt haben, dass in der Gegend von Svartsengi, nördlich von Grindavik, eine anhaltende "Hebung" anhält. Der isländische Wetterdienst Met Office soll nun erklärt haben, dass der Ausbruch "immer noch als wahrscheinlich angesehen wird, da der Magmazufluss anhält". Weiter äußert sich Met Office, dass "die höchste Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch im mittleren Teil des Deichs zwischen Hagafell und Sylingarfell besteht".
Trotz aller Befürchtungen sei laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) kein explosiver Ausbruch wie beim isländischen Vulkan Eyjafjallajökull im Jahr 2010 zu befürchten, weil die Lava bei Grindavik anders zusammengesetzt sei. "Wenn man ein paar Hundert Meter oder einen Kilometer entfernt bleibt, besteht keine große Gefahr", sagte der Seismologe Björn Lund von der Universität Uppsala.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa