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Wie geht es nach Franziskus weiter?

Papstwahl im Vatikan: Wer das Sagen hat – und warum das Konklave so bedeutend ist

  • Veröffentlicht: 22.04.2025
  • 17:07 Uhr
  • dpa
135 Kardinäle entscheiden über die Zukunft der Kirche. (Symbolbild)
135 Kardinäle entscheiden über die Zukunft der Kirche. (Symbolbild)© Michael Kappeler/dpa

Der Nachfolger von Papst Franziskus wird von 135 Kardinälen gewählt. Dieses Konklave wird dabei so sein, wie kein anderes zuvor - dafür sorgte vor allem Franziskus selbst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Tod von Franziskus treten 135 Kardinäle aus 65 Ländern zum Konklave zusammen – so international war es noch nie.

  • Nur 53 kommen aus Europa, die Mehrheit stammt aus anderen Kontinenten.

  • 80 Prozent der Wahlmänner wurden von Franziskus selbst ernannt.

Wenn die Kardinäle nach der Beisetzung von Franziskus einen neuen Papst wählen, wird es zu einem Konklave kommen wie nie zuvor. Noch nie waren so viele Kirchenmänner aus unterschiedlichen Ländern und Regionen bei der Wahl in der Sixtinischen Kapelle dabei: Die insgesamt 135 wahlberechtigten Kardinäle kommen aus 65 unterschiedlichen Ländern.

Das Gremium ist dabei deutlich weniger auf Europa fokussiert als in der Vergangenheit: Nur noch 53 Kardinäle repräsentieren den alten Kontinent. 16 Purpurträger kommen aus Nord-, 4 aus Mittel- und 17 aus Südamerika. Aus Afrika reisen 18 Kardinäle zum Konklave, aus Asien 23 und aus Ozeanien 4.

Papst Franziskus ist gestorben

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Im Video: Im Alter von 88 Jahren ist Papst Franziskus am Ostermontag verstorben. Am Ostersonntag hatte er noch den Segen Urbi et Orbi gespendet.

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80 Prozent der Kardinäle von Franziskus ernannt

Dafür, dass die katholische Weltkirche im Konklave derart heterogen repräsentiert ist, hatte Franziskus selbst gesorgt: 108 der 135 Wahlmänner wurden von ihm zu Kardinälen gemacht. 22 waren unter Benedikt XVI. Kardinäle geworden. Nur noch 5 wahlberechtigte Kardinäle bleiben aus der Zeit von Johannes Paul II. übrig. Nur Kardinäle unter 80 Jahren dürfen den Papst wählen - das bedeutet, dass 117 noch lebende Kardinäle schon zu alt sind.

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Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt der katholischen Kirche ist am 21. April im Alter von 88 Jahren gestorben. Nicht einmal 24 Stunden zuvor hatte der Pontifex noch den Ostersegen gespendet.

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Nach Ländern aufgeteilt stellen die Italiener mit 17 Kardinälen die größte Gruppe. Dazu kommen Pierbattista Pizzaballa als Patriarch von Jerusalem und Giorgio Marengo als Apostolischer Präfekt in der Mongolei, die ebenfalls Italiener sind. Die zweitgrößte Gruppe bilden die US-Kardinäle mit zehn. Aus Deutschland sind die Kardinäle Reinhard Marx (München und Freising), Rainer Maria Woelki (Köln) und Gerhard Ludwig Müller, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, dabei.

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Nächster Pontifex fernab von Europa - oder wieder ein Italiener?

Beobachter halten es für möglich, dass - ähnlich wie der argentinische Papst Franziskus - der neue Pontifex ebenfalls aus einer Gegend der Welt kommt, die noch nie das Oberhaupt der katholischen Kirche stellte. Andere vermuten, dass nach bald einem halben Jahrhundert wieder einmal ein Italiener an der Reihe sein könnte.

Spannend dürfte werden, wie bei den Wahlen Allianzen geschmiedet und Kandidaten unterstützt werden: Anders als früher, als das Gros der Kardinäle in der Kurie in Rom oder zumindest in Europa aktiv waren, sind nun viele über den ganzen Globus verstreute und kennen sich teilweise nur flüchtig.

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