Anzeige
Krieg in der Ukraine

Plant Russland Großmobilisierung mit 300.000 zusätzlichen Soldaten?

  • Veröffentlicht: 04.04.2024
  • 16:48 Uhr
  • Stefan Kendzia
Angeblich plant Putin, 300.000 Soldaten in die Ukraine zu entsenden.
Angeblich plant Putin, 300.000 Soldaten in die Ukraine zu entsenden.© REUTERS

Wladimir Putin lässt sich nicht davon abbringen, die Ukraine besiegen zu wollen. Anscheinend will er jetzt mit einer Großmobilisierung Hunderttausende weiterer Soldaten in die Ukraine schicken.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj soll Putin wohl planen, zusätzliche 300.000 Soldaten in die Ukraine zu entsenden.

  • Geschehen soll das über eine Großmobilisierung, die jetzt erst kurz nach erfolgter Wahl anstehen soll.

  • Kremlsprecher Dmitri Peskow hat die Angaben des ukrainischen Präsidenten zu den Rekrutierungsplänen des Kreml als Unwahrheit zurückgewiesen.

Das Kräftemessen in der Ukraine geht in eine nächste, traurige Runde. Während Kiew versucht, seine eigenen Streitkräfte aufzustocken, soll Putin wohl planen, zusätzliche 300.000 Soldaten in das überfallene Nachbarland zu entsenden. 

Im Video: Nach Telefonat - Russland sieht Dialogbereitschaft - Frankreich dementiert

Nach Telefonat: Russland sieht Dialogbereitschaft - Frankreich dementiert

Letzte russische Mobilisierungsaktion hatte eine Protestwelle zur Folge

Wie "Newsweek" berichtet, sollen bis Juni 300.000 weitere Soldaten aus Russland in die Ukraine geschickt werden. Diese Angaben soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gemacht haben. Geschehen soll das über eine Großmobilisierung, nachdem durch eine routinemäßige Wehrpflichtkampagne im Frühjahr bereits 150.000 Bürger zum Militärdienst einberufen wurden.

Einfach dürfte das selbst für Putin nicht werden. Denn der Kreml musste sich bereits früher mit Gegenreaktionen russischer Bürger:innen wegen der Rekrutierungsbemühungen auseinandersetzen: Eine teilweise Mobilisierungsaktion im Herbst 2022 hatte eine Protestwelle zur Folge, bei der Hunderttausende potenzielle Wehrpflichtige aus Russland flüchteten.

Indes weist Kremlsprecher Dmitri Peskow die Angaben des ukrainischen Präsidenten zu den Rekrutierungsplänen des Kreml zurück: "Das ist nicht die Wahrheit", sagt Peskow laut NTV. Russland hatte mehrfach erklärt, genügend Freiwillige für den Kriegsdienst zu haben.

Anzeige
Anzeige
:newstime

Russland hat seit Kriegsbeginn 315.000 Soldaten verloren

Wie der US-Geheimdienst Ende 2023 schätzte, soll Russland seit seinem Überfall auf die Ukraine rund 315.000 Soldaten verloren haben. Laut Selenskyj seien auf ukrainischer Seite 31.000 Soldaten getötet worden. Neben Russland will auch die Ukraine weitere Soldaten für den Krieg rekrutieren, indem das Land das einberufungsfähige Alter für Männer von 27 auf 25 Jahre senkte. Mit dieser Maßnahme könnte das Militär Kiews um  50.000 Soldaten aufgestockt werden.

Dabei setzt Selenskyj wohl auch auf die Loyalität zum eigenen Land. Er wies darauf hin, dass die Monate Mai und Juni "eine Zeit der Aktivität zum Wohle der Ukraine, zum Wohle unserer Ziele in diesem Krieg sein sollten". Weiter sagte er: "Wir verstehen klar, worauf sich Russland vorbereitet, was es will und wofür es Soldaten in seine Armee einziehen wird", sagte Selenskyj. "Und wir alle, unsere Partner, müssen eine starke Reaktion auf russische Operationen haben – auf alle russischen Operationen. Wir müssen diesen Krieg gewinnen."

  • Verwendete Quellen:
  • NTV: "Kreml weist Mobilisierungs-Pläne zurück "
Mehr News und Videos
Kampf um UN-Plastikabkommen in Südkorea

Kampf um UN-Plastikabkommen in Südkorea

  • Video
  • 01:46 Min
  • Ab 12