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"Das sind Abgründe"

Polizei Hamburg nimmt 20-jährigen mutmaßlichen Pädophilen wegen Verdachts auf Mord an Kind fest

  • Aktualisiert: 18.06.2025
  • 15:11 Uhr
  • dpa
Ein 20-Jähriger wurde wegen Mordes an einem Kind festgenommen. (Symbolbild)
Ein 20-Jähriger wurde wegen Mordes an einem Kind festgenommen. (Symbolbild)© Marcus Brandt/dpa

Es sind unvorstellbare Taten, die Ermittler aufgedeckt haben. Der mutmaßliche Kopf eines Pädophilen-Rings soll Kinder virtuell sexuell missbraucht und ein Kind zum Suizid gedrängt haben.

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Die Polizei Hamburg hat einen 20-jährigen mutmaßlichen Pädophilen wegen Verdacht auf Mord an einem Kind festgenommen. Er soll Kopf einer Gruppe im Internet sein, die zahlreiche Kinder virtuell sexuell missbraucht hat, teilte die Polizei mit. Unter anderem soll der 20-Jährige über das Internet einen 13-jährigen US-Amerikaner in den Suizid getrieben haben.

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Die Taten wurden demnach in Zusammenarbeit mit dem FBI aufgedeckt. Laut Staatsanwaltschaft hat der mutmaßliche Täter die deutsche und die iranische Staatsbürgerschaft.

Der Beschuldigte ist den Angaben zufolge dringend verdächtig, im Alter von 16 bis 19 Jahren mehr als 120 Straftaten begangen zu haben. Darunter seien insbesondere Straftaten, die sich gegen das Leben, die körperliche Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung von insgesamt acht kindlichen und jugendlichen Geschädigten gerichtet hätten.

"Das sind Abgründe, die nur schwer auszuhalten sind", sagte Hamburgs Polizeipräsident Falk Schnabel. Die Taten zeigten ein unvorstellbares Maß an Verrohung und Unmenschlichkeit.

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20-Jähriger wurde in Wohnung der Eltern festgenommen

Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen 20-Jährigen, der am Dienstag (17. Juni) in der Wohnung seiner Eltern in Hamburg festgenommen wurde. Er habe die Vorwürfe vor dem Haftrichter pauschal bestritten. Er soll im Internet unter dem Namen "White Tiger" bekannt sein und zu der berüchtigten internationalen Pädokriminellen-Gruppe "764" im Internet gehören.

Der Täter habe sich gezielt verzweifelte Kinder ausgesucht, unter anderem in Foren zum Thema Suizid. Er habe sich ihnen langsam angenähert und sie emotional abhängig gemacht und sie dann dazu gebracht, sich selbst zu verletzen - bis hin zum Suizid. Die Dateien wurden als Trophäen gespeichert und als Druckmittel gegen die Kinder eingesetzt, wie Generalstaatsanwalt Jörg Fröhlich sagte.

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"Die Taten übersteigen menschliche Vorstellungen"

Das Besondere an dem Fall sei, dass sich alle Taten im virtuellen Raum abgespielt hätten. Insgesamt haben Polizei und Staatsanwaltschaft acht geschädigte Kinder im Alter von 11 bis 15 Jahren ermittelt. Sie stammen aus Deutschland, England, Kanada, USA, zwei aus Hamburg und eines aus Niedersachsen. Ein 13-jähriger US-Amerikaner wurde demnach in den Suizid getrieben, eine 14-jährige Kanadierin habe versucht, sich umzubringen.

"Die Taten übersteigen menschliche Vorstellungen", sagte Fröhlich. Die Beamten hätten unzählige Videos mit Enthauptungen, Folterungen von Kleinkindern und getöteten Tieren gesichtet. Ein Mädchen habe sich vaginal verletzen müssen. "Wir hoffen, dass sich die Festnahme in der Szene herumsprechen wird, und es dann eine interne Abschreckung geben wird", sagte Fröhlich.

Sollten Sie selbst suizidale Gedanken haben oder haben diese bei einem Angehörigen oder Bekannten festgestellt, bietet die Telefonseelsorge Hilfe. Anonyme Beratung erhalten Sie rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter "telefonseelsorge.de."

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