Im Rollstuhl vorgefahren
Rio de Janeiro: Frau bringt toten Mann für Kredit in Bank
- Aktualisiert: 22.04.2024
- 09:35 Uhr
- Babette Büchner
Letzter Wille verschoben: Eine Frau in der der brasilianischen Millionenmetropole Rio de Janeiro hat einen toten Mann im Rollstuhl in eine Bank gefahren. Er sollte ihr helfen, einen Kredit zu bekommen.
Das Wichtigste in Kürze
Um einen Kredit zu bekommen, hat eine Frau in Brasilien einen toten Mann in eine Bankfiliale gebracht.
Das Bankpersonal wurde misstrauisch und filmte den Vorfall.
Die Frau und der tote Mann sollen verwandt sein.
"Er war bereits tot eingetroffen", zitierte das Nachrichtenportal "G1" den Polizeibeamten Fábio Luiz Souza. Die Frau, die einen Mann filmreif im Rollstuhl in eine Bankfiliale gefahren hatte, habe versucht, seine Unterschrift vorzutäuschen. "Onkel Paulo, hörst du mich? Du musst es unterschreiben", soll die Frau demnach zu dem toten 68-Jährigen gesagt haben. Bei der Unterschrift des Dokuments ging es um einen Kredit in Höhe von umgerechnet etwa 3.000 Euro.
Bankpersonal wurde misstrauisch
Eine andere Frau - vermutlich eine Bankangestellte - filmte die Situation und sagte, sie glaube, dass es dem Mann nicht gut gehe. Die Bankangestellten hätten dann den mobilen Notdienst gerufen, der den Tod des Mannes feststellte. Erste Untersuchungen würden die Behauptung der Frau - der Mann sei erst in der Bankfiliale gestorben - widerlegen, berichtete "G1" unter Berufung auf die Polizei. Demnach wies der Hinterkopf des Mannes Totenflecke auf, die darauf hindeuten, dass er im Liegen gestorben sei.
Als Totenflecke bezeichnet man auffällige Verfärbungen der Haut, die nach Eintritt des Todes in bestimmten Bereichen des Körpers auftreten und durch das schwerkraftbedingte Absinken des Blutes entstehen. Wäre er in der Bank gestorben, hätte er diese laut Polizei an den Beinen gehabt, da er in einem Rollstuhl saß.
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Ermittlungen wegen Leichenfledderei
Die Frau behauptete, die Nichte und Betreuerin des Mannes zu sein. Nach ersten Recherchen der Polizei sollen die beiden tatsächlich verwandt sein. Gegen die Frau wird nun wegen versuchten Diebstahls durch Betrug und Leichenfledderei ermittelt. Laut "G1" stellte der Polizeibeamte Souza fest: "In meiner 22-jährigen Laufbahn habe ich noch nie eine solche Geschichte erlebt."
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa