Offener Brief
"Seriöse Führung oder Rachsucht": Hochrangige Ex-Militärs unterstützen Harris statt Trump
- Aktualisiert: 24.09.2024
- 17:03 Uhr
- Babette Büchner
Die Demokratin kann sich über weiteren Support freuen. Mehr als 700 ehemalige führende Sicherheitsbeamte und Militärfunktionäre machten in einem offenen Brief klar, dass sie an ihrer Seite stehen.
Das Wichtigste in Kürze
Mehr als 700 ehemalige führende Sicherheitsbeamte und Militärfunktionäre haben Kamala Harris in einem offenen Brief ihre Unterstützung zugesagt.
Donald Trump nennen sie darin impulsiv und rachsüchtig.
Die Organisation "National Security Leaders for America" ruft dazu auf, sich unabhängig von der Parteizugehörigkeit dem Kampf für die Demokratie anzuschließen.
Bislang ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen und die Zeit ist knapp: Es dauert nur noch rund sechs Wochen bis zur Präsidentschaftswahl in den USA. Unterstützung bekommt die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris nun von der überparteilichen Organisation "National Security Leaders for America", die einen offenen Brief veröffentlichte. Darin nennt sie Harris eine Kandidatin, die "Amerikas demokratische Ideale verteidigt".
Der republikanische Kandidat Donald Trump hingegen kommt nicht gut weg. "Diese Wahl ist eine Entscheidung zwischen seriöser Führung und rachsüchtiger Impulsivität", schreibt die Gruppe, die aus hochrangigen Politikern beider Parteien besteht, die beim Militär und in anderen Ämtern und Behörden gedient haben. "Wir sind darauf trainiert, nüchterne, rationale Entscheidungen zu treffen. Deshalb wissen wir, dass Vizepräsidentin Harris eine ausgezeichneter Commander-in-Chief wäre." Trump habe hingegen bewiesen, dass er dem Job nicht gewachsen sei, fügten sie hinzu.
Im Video: Harris will weiteres TV-Duell - Trump lehnt aus diesem Grund ab
Auch auf den Sturm auf das Kapitol in Washington nach der Wahl 2020 nehmen sie Bezug. Trump sei der erste Präsident in der amerikanischen Geschichte, der den friedlichen Machtwechsel, das Fundament der amerikanischen Demokratie, aktiv untergrabe, heißt es in dem Brief. Er habe keine Reue für seinen Versuch gezeigt, die Wahlen von 2020 am 6. Januar zu kippen und verspreche die verurteilten Täter:innen zu begnadigen. Die Organisation ruft dazu auf, sich unabhängig von der Parteizugehörigkeit dem Kampf für die Demokratie anzuschließen.
Unterschrieben haben den offenen Brief 741 Personen. Unter ihnen bekannte demokratische Harris-Unterstützer wie Hillary Clinton und John Kerry. Aber auch die Republikaner Chuck Hagel und William Cohen sind zu finden, die unter demokratischen Präsidenten als Verteidigungsminister dienten.
Top-Republikaner warnen vor Trump
Zuvor hatten bereits mehr als 100 ehemalige nationale Sicherheitsbeamte und frühere republikanische Kongressmitglieder Harris ihre Unterstützung zugesagt. Sie begründeten ihre Entscheidung in einem offenen Brief damit, dass Donald Trump "ungeeignet sei, erneut als Präsident zu dienen". Die Unterzeichner:innen stammten teils aus früheren republikanischen Regierungen.
Umfragen deuten bislang auf ein sehr knappes Rennen zwischen Harris und Trump hin. Beide versuchen in den letzten Wochen bis zur Wahl nun vor allem bislang unentschiedene Wähler:innen zu überzeugen: Sie reisen bis zur Abstimmung am 5. November vor allem dorthin, wo am Ende über die Wahl entschieden wird - in den sogenannten "Swing States". Das sind Bundesstaaten der politischen Mitte, die bei vergangenen Wahlen mal mehrheitlich für die eine, mal für die andere Partei gestimmt haben. Sie "schwingen" sozusagen zwischen Demokraten und Republikanern hin und her und sind das Zünglein an der Waage.
- Verwendete Quellen:
- "The Guardian": "More than 700 national security officials endorse Kamala Harris for president"
- Nachrichtenagentur dpa