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Angriffskrieg

Russlands Verluste in der Ukraine hoch wie nie: So sterben Putins Soldaten an der Front

  • Aktualisiert: 06.12.2024
  • 09:02 Uhr
  • Michael Reimers

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine fordert hohe Verluste. Doch wie kommen die Soldaten an der Front ums Leben und warum nimmt Putin diese hohen Opferzahlen in Kauf?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein trauriger Rekord: Im letzten Monaten starben so viele russische Soldaten wie nie zuvor seit Kriegsbeginn.

  • Insbesondere durch Explosionen und Schussverletzungen kommt die Mehrheit der russischen Streitkräfte ums Leben.

  • Expert:innen vermuten, dass Wladimir Putins Strategie eben jene hohen Verluste einkalkuliert und aussitzt.

Seit mehr als 1.000 Tagen dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine an. Gerade im Osten des Landes stehen die Verteidiger immer stärker unter Druck. Allein am Sonntag (1. Dezember) meldete der neue Lagebericht des ukrainischen Generalstabs 142 russische Sturmangriffe. Trotz kleinem, aber stetem Vorrücken der russischen Truppen, sind die Verluste enorm, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag (5. Dezember) berichtet.

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Schätzungen gehen davon aus, dass der vergangene November der verlustreichste Monat für das russische Militär an der Front in der Ukraine gewesen sei. 45.720 Soldaten wurden vergangene Monat getötet oder verwundet. Die Gesamtverluste Russlands seit Kriegsbeginn belaufen sich nach einer täglich aktualisierten Aufzählung des ukrainischen Militärs auf über 742.000 Gefallene und Verwundete. Unabhängig ließen sich diese Zahlen jedoch nicht prüfen, wie die dpa am Sonntag (1. Dezember) meldet.

Das Verteidigungsbündnis NATO geht hingegen von rund 600.000 Gefallenen und Verwundeten auf der Seite Russlands aus. Doch wie kommt dies Vielzahl russischer Kämpfer an der Front ums Leben? Die Untersuchung des "Military Medical Journal" hat ergeben, dass ein Großteil der Soldaten an der gleichen Ursache ums Leben kam.

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Wie sterben russische Streitkräfte in der Ukraine?

Eine aktuelle Untersuchung des "Military Medical Journal" hat die Haupttodesursache russischer Soldaten in modernen Konflikten ermittelt. Die Studie zeigt, dass fast 74,5 Prozent der russischen Soldaten in "modernen bewaffneten Konflikten" durch Explosionen ums Leben kommen. Dies berichtete die US-Zeitung "Newsweek" unter Berufung auf das unabhängige russische Nachrichtenportal Vyorstka.

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ARD in Russland: Zwei Journalisten werden ausgewiesen

Zunächst vermeldete ein russischer TV-Sender, zwei seiner Mitarbeiter müssten Deutschland verlassen – dann meldete sich das russische Außenministerium: Zwei ARD-Journalisten müssen aus Russland ausreisen. Das Auswärtige Amt widerspricht der russischen Darstellung.

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An zweiter Stelle werden 14,7 Prozent der Todesfälle durch Schussverletzungen durch Kleinwaffen verursacht. Diese verursachen mehrheitlich nur einzelne Wunden, die letztlich zum Tod führen, so das Journal. Die Minderheit der Todesfälle an der Front werden durch thermische Verletzungen, wie Verbrennungen, oder stumpfe Traumata, wie physische Gewalteinwirkung, verursacht.

Daher bezog sich der Bericht das Institut nicht allein auf den Konflikt in der Ukraine, wie unter anderen das Nachrichten Portal "Newsweek" berichtete.

Warum nimmt Putin diese massiven Verluste in Kauf?

Mit Spitzenwerten von schätzungsweise bis zu 2.000 getöteten oder verwundeten Soldaten binnen eines Tages, ist der personelle Verschleiß des Krieges in der Ukraine auf russischer Seite enorm. Wieso nimmt der Wladimir Putin diese hohen Verluste in Kauf?

Sicherheitsexperte Oberst Wolfgang Richter vom Genfer Institut für Sicherheitspolitik glaubt an eine Durchhaltestrategie. Russland sei in der strategischen Führung des Krieges geschickter geworden und versucht, militärische, politisch und auch ökonomisch durchzuhalten. Dabei spielt auch der Ausgang der US-Wahl eine Rolle, wie Richter gegenüber dem ZDF angibt.

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Ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamte glaubt, dass die hohen Verluste von Seiten Russlands sogar einkalkuliert sind. "Das ist sozusagen die russische Art des Krieges, bei der sie weiterhin ihre Masse in das Problem hineinwerfen, und ich denke, wir werden weiterhin hohe Verluste haben", wie er der Verteidigungs-Zeitschrift "Defense News" am 9. Oktober sagte.

Im Video: Putin auf Kollisionskurs mit dem Westen

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • ZDF: "Wie viele Soldaten sind bisher gestorben?"
  • Defense News: "Russia casualties reach 600,000 during war in Ukraine, Pentagon says"
  • Frankfurter Rundschau: "Mortalitätsrate Russlands: Warum Putins Krieger ums Leben kommen"
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:newstime vom 28. Dezember 2024 | 19:55
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