Nur jeder fünfte Deutsche vertraut ihm
Schlechte Umfragewerte: Merz verliert Rückhalt in der Bevölkerung
- Aktualisiert: 22.04.2025
- 05:36 Uhr
- Franziska Hursach
Die Beliebtheit von Friedrich Merz nimmt ab - aktuelle Zahlen belegen: In zwei Kategorien wird der CDU-Politiker besonders kritisch gesehen.
CDU-Chef Friedrich Merz steht vor einer Bewährungsprobe: Kurz vor der Kanzlerwahl leidet sein öffentliches Ansehen laut einer Umfrage spürbar. Eine aktuelle Befragung von Forsa im Auftrag des Magazins "Stern" zeigt, dass sein Image in den vergangenen Monaten stark gelitten hat.
Nur jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) hält den Kanzler in spe für vertrauenswürdig - ein Rückgang um neun Prozentpunkte seit August und drei Punkte weniger als noch im Januar.
Schwache Werte bei Nähe zum Volk und Führungsstärke
Besonders schlecht schneidet der 69-Jährige in zwei zentralen Eigenschaften ab: Lediglich 40 Prozent bescheinigen ihm Führungsstärke, und nur 27 Prozent meinen, er wisse, "was die Menschen bewege". Noch schlechter fällt das Urteil beim Sympathiewert aus - lediglich 17 Prozent der Befragten empfinden Merz als sympathisch. Einzig beim Kriterium Verständlichkeit kann er punkten: 61 Prozent finden, dass er "verständlich rede".
Rückhalt in der eigenen Partei bröckelt
Deutlich positiver wird Merz von den Anhänger:innen der Union bewertet. 71 Prozent der CDU- und CSU-Wähler:innen sehen in ihm eine führungsstarke Persönlichkeit, 79 Prozent schreiben ihm Kompetenz zu.
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Doch auch innerhalb des eigenen Lagers ist die Glaubwürdigkeit gesunken: Nur noch 53 Prozent halten ihn für vertrauenswürdig - ein Minus von acht Prozentpunkten seit Januar.
Leichte Zugewinne bei SPD
Etwas Hoffnung gibt es aus dem Lager der möglichen Koalitionspartner: Unter den SPD-Wähler:innen halten inzwischen 40 Prozent Merz für kompetent - ein Zuwachs von 11 Prozentpunkten. Auch in puncto Vertrauenswürdigkeit legte er hier leicht zu: 18 Prozent (+9) trauen ihm diese Eigenschaft zu.
Tiefpunkt bei AfD-Wählerschaft
Die deutlich kritischste Haltung zeigt sich bei den Anhänger:innen der AfD. Nur drei Prozent halten Merz für vertrauenswürdig.
Merz selbst hatte bereits angekündigt, nach seinem Amtsantritt schnell zu handeln, um die Stimmung in der Bevölkerung zu verbessern. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte der CDU-Chef: "Es wird ein Arbeitsprogramm für die ersten Wochen der Regierung geben. Die ersten Themen, die wir anpacken werden, sind die verschärften Grenzkontrollen mit Zurückweisungen, aber auch Maßnahmen zum Bürokratierückbau und die Einführung der Aktivrente."
Mit Blick auf seine angekündigte Wende in der Asylpolitik erklärte Merz außerdem: "Der neue Bundesinnenminister wird damit sofort beginnen."
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