Sicherheitsdebatte im Radsport
Mahnende Worte nach Tod von Muriel Furrer: "Es ist auch unsere Schuld"
- Aktualisiert: 10.10.2024
- 17:59 Uhr
- Lara Teichmanis
Nach dem tödlichen Sturz der 18-jährigen Radfahrerin Muriel Furrer bei der WM in Zürich meldet sich nun ein Athlet auf Instagram zu Wort.
Er selbst trat drei Tage vor dem tödlichen Sturz von Muriel Furrer bei der WM in der Schweiz an, jetzt meldete sich der Sportler Andrea Raccagni auf Instagram zu Wort - mit mahnenden Worten an die Radsport-Community.
"Jeder Athlet riskierte sein Leben auf der Abfahrt"
"Es ist auch unsere Schuld", erklärte der 20-Jährige in seinem Post. "Jeder Athlet riskierte sein Leben auf einer Abfahrt, die keinen Sinn machte - und jeder wusste es", kritisierte der Radfahrer. Zwar seien sich Radsportler:innen vor einem Rennen über die Risiken und Gefahren bewusst, würden diese aber häufig nicht ansprechen. Auch während seiner Teilnahme am Straßenrennen bei Zürich hätte er sich unnötigen Risiken auf der Strecke ausgesetzt gefühlt, berichtet "Eurosport".
Im Video: Radsportlerin Muriel Furrer stirbt nach Sturz bei WM
Er selbst entschuldigte sich bei Furrers Familie und schrieb weiter: "Wie jeder andere 18-Jährige hast du es verdient, dein Leben in vollen Zügen zu genießen und es nicht auf diese Weise zu verlieren. Deswegen fühle ich mich schuldig."
Appell an die gesamte Community
Neben den Sportler:innen nahm Raccagni auch die Rennverantwortlichen in die Pflicht. Er kritisierte, dass "die, die Entscheidungen treffen, sich überhaupt nicht um unsere Sicherheit kümmern". Daher richte er seinen Appell besonders an seine Kolleg:innen, Gefahren und Risiken anzusprechen und auf diese aufmerksam zu machen. "Es liegt an uns, denn wir haben in der letzten Zeit gesehen, dass etwas nicht richtig funktioniert", so der 20-Jährige.
Externer Inhalt
Etliche Radsportler:innen reagierten auf den Post des Italieners. Darunter unter anderem der australische Landesmeister Luke Plapp sowie die Radprofis Arianna Fidanza oder Letizia Borghesi.
Der tödliche Sturz von Furrer
Am 27. September erlag die 18-jährige Muriel Furrer ihren schweren Kopfverletzungen. Das Rad-Nachwuchstalent war einen Tag zuvor beim UCI Straßen- und Para-Radweltmeisterschaften 2024 der Juniorinnen in der Schweiz schwer gestürzt und hatte ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Instagram: Andrea Raccagni
- Eurosport: "Emotionaler Appell nach Tod von Muriel Furrer"