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Tote, Verletzte und Zerstörung

Starkes Erdbeben in Taiwan: Deutsche aus Tunnel befreit, 70 Minen-Arbeiter verschüttet

  • Aktualisiert: 04.04.2024
  • 09:52 Uhr
  • Rebecca Rudolph

Taiwan wurde von einem starken Erdbeben erschüttert - so heftig wie schon lange nicht mehr. In einem Nationalpark waren zwei deutsche Staatsbürger in einem Tunnel eingeschlossen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein starkes Erdbeben erschütterte am frühen Mittwoch die gesamte Insel Taiwan und brachte Gebäude in einer südlichen Stadt zum Einsturz.

  • Die Behörden warnten die Menschen in Taiwan, Japan und den Philippinen vor Tsunamis.

  • Das Ereignis weckt Erinnerungen an ein schweres Beben vor fast 25 Jahren.

In der ostasiatischen Inselrepublik Taiwan haben schwere Erdbeben Schäden an zahlreichen Gebäuden verursacht. Die taiwanischen und japanischen Behörden gaben nach den Erdstößen am Mittwochmorgen (3. April, Ortszeit) Tsunami-Warnungen aus.

An der südöstlichen Küste der Insel Hualien registrierte Taiwans Wetterbehörde in einer Tiefe von 15,5 Kilometern eine Bebenstärke von 7,2. Die Erdbebenwarte in den USA (USGS) gab eine Stärke von 7,4 in dem Gebiet an.

Ein Gebäude in Hualien im Osten Taiwans stürzte bei dem Beben teilweise ein.
Ein Gebäude in Hualien im Osten Taiwans stürzte bei dem Beben teilweise ein.-/TVBS via AP/dpa

Zahlreiche Menschen eingeschlossen

Durch die heftigen Erdstöße wurden Gebäude in Hualien laut lokalen Medienberichten teils schwer beschädigt. Auf Fotos war zu sehen, wie ein mehrstöckiges Haus einsackte und in Schieflage geriet. Laut Augenzeugen war das Beben auch in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh deutlich zu spüren.

Inzwischen ist die Zahl der Toten auf neun und die der Verletzten auf über 900 gestiegen. Das teilte die nationale Feuerwehr-Behörde mit.

Offiziellen Angaben zufolge waren auch zwei deutsche Staatsbürger:innen in einem Tunnel eingeschlossen. Die beiden befanden sich demnach im Chongde-Tunnel, der im Taroko-Nationalpark liegt. Die beiden Deutschen wurden später nach Behördenangaben aus dem Tunnel befreit. Details waren noch nicht bekannt. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, noch Kontakt zu einer Reisegruppe mit 18 Deutschen zu haben, die ursprünglich als vermisst galt, wie ein Sprecher sagte. Den Leuten gehe es den Umständen entsprechend gut.

Der Nationalpark liegt nördlich der Stadt Hualien, in der das Beben am Mittwochmorgen schwere Schäden anrichtete. Neben den Deutschen galten noch 125 weitere Menschen in dem Gebiet um Hualien als eingeschlossen - viele davon ebenfalls in Tunneln.

Zudem seien 70 Minen-Arbeiter verschüttet worden, teilten taiwanesische Behörden am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Demnach seien sie in zwei unterschiedlichen Minen gefangen - 64 in der einen, sechs in der anderen Mine.

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Auch die Zahl verschiedenster Unfälle, etwa durch Schäden an Gebäuden oder Infrastruktur, stieg auf über 1.100.

Der öffentliche Nahverkehr auf der Schiene wurden in mehreren großen Städten der Insel mit mehr als 23 Millionen Einwohner:innen eingestellt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurde auch der Schnellzugverkehr unterbrochen. Im nördlich gelegenen Neu-Taipeh soll ein Lagerhaus eingestürzt sein und dabei drei Menschen verletzt haben, wie mehrere Medien berichteten.

 Ein starkes Erdbeben erschütterte am frühen Mittwoch die gesamte Insel Taiwan.
Ein starkes Erdbeben erschütterte am frühen Mittwoch die gesamte Insel Taiwan.© Uncredited/TVBS via AP/dpa

Tsunami-Warnung in Taiwan, Japan und den Philippinen

Die Erschütterung vor Taiwan löste eine Warnung vor einem drei Meter hohen Tsunami für nahegelegene Inseln der südwestjapanischen Präfektur Okinawa aus. Die Bewohner:innen der betroffenen Inseln wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.

Auch die Philippinen haben eine Tsunami-Warnung ausgegeben. Das nationale Institut für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs) teilte mit, dass hohe Tsunami-Wellen erwartet werden, die stundenlang anhalten könnten. Menschen in mehreren Provinzen des Inselstaates wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen und die Küstenregionen zu verlassen. Boote sollten festgemacht werden, während solche, die sich bereits auf hoher See befanden, dort bleiben und nicht in Richtung Ufer fahren sollten.

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Im September 1999 erschütterte Taiwan ein Beben der Stärke 7,3

Taiwan wurde zuletzt im September 1999 von einem Beben der Stärke 7,3 getroffen. Mehr als 2.400 Menschen kamen damals ums Leben. Taiwan liegt in einer erdbebengefährdeten Zone auf der Grenze der eurasischen Platte und der philippinischen Meeresplatte.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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