ZDF-Talkshow
Streit bei Lanz: AfD-Landeschef sorgt für hitzige Debatte über Russland
- Veröffentlicht: 15.01.2025
- 15:53 Uhr
Führende Vertreter:innen von AfD und BSW trafen bei Markus Lanz aufeinander. Einmal mehr zeigte sich, dass beide Parteien in der Russland-Politik viel gemeinsam haben.
In der ZDF-Talkshow von Markus Lanz fand am Dienstagabend (14. Januar) eine hitzige Diskussion statt, als der sächsische AfD-Landesvorsitzende Jörg Urban und Amira Mohamed Ali, Co-Chefin des Bündnis Sahra Wagenknecht, zu Gast waren. Urban sorgte mit kontroversen Aussagen über Russland und seine Einstellung zu internationalen Konflikten für Aufsehen. Besonders seine Weigerung, Wladimir Putin als Kriegsverbrecher zu bezeichnen, stieß auf Kritik.
Kontroverse Ansichten bei Lanz zu Russland
Urban lehnte es ab, Russland als Diktatur zu bezeichnen - mit der Begründung, dass dort Wahlen stattfinden. Diese Aussage führte zu einem kritischen Schlagabtausch mit dem Militärhistoriker Sönke Neitzel, der Urbans Haltung scharf kritisierte: "Sie machen sich doch öffentlich lächerlich damit." Urban betonte, dass das Sterben in der Ukraine sofort beendet werden müsse und stellte infrage, ob die territoriale Zugehörigkeit mancher Regionen zur Ukraine wirklich relevant sei.
BSW-Co-Chefin widerspricht AfD-Mann
Ein weiteres Thema der Talk-Sendung war die Energiepolitik. Urban bezeichnete den Ausstieg aus der Kernenergie als Fehler und schlug vor, neue Atomkraftwerke an heutigen Kohlestandorten zu errichten. Diese Idee wurde von Ali als unsinnig abgetan. Zugleich wies sie Urbans Darstellung zurück, dass AfD und BSW in der Sozialpolitik Gemeinsamkeiten haben könnten. "Koalieren würden wir nicht mit der AfD", machte die Weggefährtin von Wagenknecht deutlich.
Beide Politiker:innen waren sich jedoch einig, dass die Wirtschaftssanktionen gegen Russland aufgehoben werden sollten. Urban wies den Vorwurf von Lanz zurück, die AfD biedere sich an Russland an.
Elon Musk als Retter der Meinungsfreiheit?
Ein weiteres kontroverses Thema war die Rolle von Konzern-Chef Elon Musk für die Meinungsfreiheit auf X, vormals Twitter. Urban lobte Musk für seine Maßnahmen zur Beendigung der Zensur politisch unliebsamer Meinungen, was vom "Zeit"-Journalisten Martin Machowecz heftig kritisiert wurde. Machowecz argumentierte, dass Musks Kurswechsel auf der Plattform eine einseitige Meinungsäußerung zugunsten von Donald Trump gefördert habe.
- Verwendete Quellen:
- ZDF: "Markus Lanz" vom 14. Januar
- "T-Online": "Sie machen sich doch öffentlich lächerlich damit"