Klimaaktivisten wollen Berlin lahmlegen
Verkehrsminister Wissing kritisiert mangelnde Gesprächsbereitschaft der "Letzten Generation"
- Aktualisiert: 19.04.2023
- 17:25 Uhr
- Joachim Vonderthann
Die Klimaaktivist:innen der "Letzten Generation" wollen Berlin lahmlegen. Verkehrsminister Volker Wissing fehlte bisher der Dialog mit der Gruppierung.
Das Wichtigste in Kürze
Die "Letzte Generation" hat angekündigt, Berlin lahmlegen zu wollen.
Verkehrsminister Wissing (FDP) wirft den Klimaaktivist:innen mangelnde Gesprächsbereitschaft vor.
Der Politiker warnt vor einer Verkehrspolitik, die die Gesellschaft spaltet.
Die Klimagruppe "Letzte Generation" will von diesem Mittwoch (19. April) an Berlin mit gezielten Störaktionen lahmlegen. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die Aktivist:innen nun für ihre mangelnde Gesprächsbereitschaft kritisiert. "Diese Gruppierung hat nie mit mir einen Dialog gesucht", beklagte der FDP-Politiker im Nachrichtenportal "The Pioneer". "Aber wir sollten uns respektvoll begegnen und überlegen, dass auch die andere Seite Recht haben könnte", fügte er hinzu.
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Wissing kritisiert Letzte Generation
Wissing betonte, er würde sich wünschen, dass man gemeinsam gute Vorschläge erarbeitet. "Eine Verkehrspolitik, die diese Gesellschaft spaltet und die dazu führt, dass Extremisten in die Parlamente einziehen, das wäre keine gute Politik", so Wissing.
Am Dienstag hatte die "Letzte Generation" angekündigt, mit Hunderten Aktivisten Berlin auf unbestimmte Zeit lahmlegen zu wollen, um ihre Forderungen nach einer radikalen Klimawende durchzusetzen. Bis zu 800 Aktivisten planen nach Angaben der Gruppe in den nächsten Tagen zunächst Aktionen und Blockaden im Regierungsviertel. Ab Montag wollen sie nach eigenen Angaben versuchen, die gesamte Hauptstadt lahmzulegen. Die Aktionen sind nicht befristet. Sie sollen erst enden, wenn Forderungen erfüllt sind.
Klimagruppe will Berlin lahmlegen
Die Letzte Generation hatte sich 2021 nach einem Hungerstreik gegründet und blockiert seit Anfang 2022 immer wieder den Verkehr. Meist kleben sich Teilnehmer:innen fest. Im Fokus ihrer Kritik steht auch immer wieder Wissing. Anfang März hatten die Aktivist:innen vor dem Bundesverkehrsministerium in Berlin gegen die Verkehrspolitik der Bundesregierung protestiert und das Gebäude mit Wasser aus einem Feuerwehrauto bespritzt, um dem Minister "eine kalte Dusche" zu verpassen. Wissing trete Recht mit Füßen und breche nachweislich das Klimaschutzgesetz, monierten die Aktivisten.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa