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Prozess in New York

Verleumdung: Trump muss 83 Millionen Dollar Entschädigung zahlen

  • Aktualisiert: 27.01.2024
  • 15:31 Uhr
  • Nelly Grassinger

Donald Trump muss der Autorin E. Jean Carroll Schadenersatz zahlen. Die Summe übersteigt die eigentlich geforderten 10 Millionen Dollar um ein Vielfaches.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Zum zweiten Mal hat Autorin E. Jean Carroll gegen Donald Trump wegen Verleumdung geklagt.

  • Erneut wurde ihr eine Entschädigungszahlung zugesprochen.

  • Vor allem die Höhe der Summe ist eine harte Niederlage für den Ex-Präsidenten.

In einem zweiten Verleumdungsprozess wurde der ehemalige US-Präsident Donald Trump zu einer weiteren Schadenersatzzahlung verurteilt. Er muss der US-Autorin E. Jean Carroll 83,3 Millionen Dollar (etwa 77 Millionen Euro) zahlen. Das entschied eine mit sieben Männern und zwei Frauen besetzte Geschworenenjury am Freitag (26. Januar) nach rund zweistündigen Beratungen an einem Gericht in New York

Es handelte sich um den zweiten Zivilprozess der 80-jährigen US-Autorin gegen Trump. Die Summe übersteigt die von Carroll verlangten gut 10 Millionen Dollar um ein Vielfaches - und überraschte in ihrer Höhe auch viele Beobachter. Trump habe mit seinen Kommentaren über Carroll "böswillig" gehandelt, heißt es in dem Urteil, das der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt.

Niederlage vor Gericht für Donald Trump

Für den Ex-Präsidenten, gegen den derzeit mehrere Gerichtsverfahren laufen, ist es eine der bislang deutlichsten juristischen Niederlagen. Die Anwält:innen von Carroll hatten argumentiert, dass Trump nur mit einer hohen Summe davon abgehalten werden könne, die Autorin weiter verbal zu attackieren.

Das ist ein großer Sieg für jede Frau, die aufsteht, wenn sie niedergestoßen wird, und eine große Niederlage für jeden Tyrann, der versucht hat, eine Frau kleinzuhalten.

E. Jean Carroll laut dpa

Trump bezeichnete das Urteil auf der von ihm mitgegründeten Online-Plattform Truth Social als "absolut lächerlich". Seine Anwältin Alina Habba kündigte an, in Revision gehen zu wollen.

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Trump stört zweiten Prozess mehrfach

Zum Abschluss des ersten Verfahrens hatte es im Mai eine New Yorker Geschworenenjury als erwiesen angesehen, dass Trump Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Die Geschworenen hatten der Schriftstellerin daraufhin eine Entschädigung von 5 Millionen Dollar (etwa 4,65 Millionen Euro) zugesprochen. Auch gegen diese Entscheidung hat Trump Revision eingelegt.

Bereits vor Beginn des zweiten Prozesses hatte Richter Lewis Kaplan entschieden, dass spätere Kommentare Trumps verleumderisch gewesen seien. Damit musste die Jury nun lediglich noch über die Höhe der Entschädigung entscheiden, die Trump bezahlen muss. Die 83,3 Millionen Dollar setzen sich zusammen aus 7,3 Millionen Schadenersatz, 11 Millionen Dollar Schadenersatz für ein Programm, um den Ruf der Autorin zu reparieren, und 65 Millionen Dollar sogenannten Strafschadenersatz, der den Verurteilten bestrafen und ihn in Zukunft von solchem Verhalten abhalten soll.

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Trump war im zweiten Prozess - anders als im ersten, zu dem er gar nicht gekommen war - mehrfach persönlich erschienen und durch zahlreiche kommentierende Äußerungen störend aufgefallen, weswegen ihm der Richter zwischenzeitlich mit Ausschluss gedroht hatte. Während der Abschlussplädoyers am Freitag hatte Trump dann sogar überraschend vorübergehend den Saal verlassen, ohne den Richter vorher um Erlaubnis zu bitten. Auch Trumps Anwältin Habba war immer wieder mit Richter Kaplan aneinandergeraten.

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Haley: "Amerika kann es besser als Trump"

Der 77-jährige Trump gilt bei den im November anstehenden Präsidentschaftswahlen als aussichtsreichster Bewerber der Republikaner. Er muss sich allerdings derzeit in zahlreichen verschiedenen Fällen vor Gericht auseinandersetzen. Die Gerichtstermine nutzt Trump häufig als eine Art Wahlkampfveranstaltung.

Seine Konkurrentin bei der Bewerbung um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, Nikki Haley, nutzte das Urteil ebenfalls für ihren Wahlkampf. "Donald Trump will der mutmaßliche republikanische Kandidat sein und wir reden über 83 Millionen Dollar Schadenersatz", schrieb Haley bei der Online-Plattform X, vormals Twitter. "Amerika kann es besser als Donald Trump und Joe Biden."

  • Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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