Kritik an Invasion
Verliert Putin europäischen Verbündeten?
- Aktualisiert: 20.01.2023
- 13:07 Uhr
- Anne Funk
Traditionell stehen sich Serbien und Russland nahe. Eine Aussage von Serbiens Präsident könnte das Verhältnis nun aber stark strapazieren. Die Krim gehöre zur Ukraine, so seine Aussage. Wladimir Putin dürfte das wohl kaum gefallen.
Bisher zeigte sich Serbiens Präsident Aleksander Vučić seinem russischen Kollegen Wladimir Putin meist verbunden, offenbar geht einer von Russlands wichtigstem Verbündeten nun aber auf Distanz.
In einem Interview mit dem US-Magazin "Bloomberg" erklärte Vučić, dass Putins Gebietsansprüche auf der Krim nicht rechtens seien. Das Schlimmste in diesem Konflikt stehe noch bevor, so Serbiens Staatsoberhaupt. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir die russische Invasion in der Ukraine nicht unterstützen können und wollen", sagte Vučić weiter. "Für uns ist die Krim die Ukraine, der Donbas ist die Ukraine - und das wird auch so bleiben."
Seit "vielen Monaten" nicht mit Putin gesprochen
Serbien habe in der Vergangenheit stets versucht, seine wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen zwischen Ost und West auszubalancieren. Der serbische Präsident habe in den vergangenen Jahren zahlreiche Treffen mit Putin gehabt, nahm sogar Russischunterricht, um sich mit ihm unterhalten zu können. Doch das Verhältnis scheint deutlich abgekühlt, Vučić habe seit "vielen Monaten" nicht mit seinem Amtskollegen gesprochen.
Die aktuellen Kommentare zeigten laut "Bloomberg" eine allmähliche Verschiebung des Verhältnisses. "Wir haben traditionell gute Beziehungen, aber das bedeutet nicht, dass wir jede einzelne Entscheidung oder die meisten Entscheidungen, die aus dem Kreml kommen, unterstützen", stellt Vučić klar.
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