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HD 45166

Vom Stern zum Magnetar: Astronomen entdecken neuen Sternentyp

  • Veröffentlicht: 18.08.2023
  • 12:43 Uhr
  • Stefan Kendzia
Diese Grafik zeigt den Stern HD 45166, der das stärkste Magnetfeld aufweist, das jemals in einem massereichen Stern gefunden wurde.
Diese Grafik zeigt den Stern HD 45166, der das stärkste Magnetfeld aufweist, das jemals in einem massereichen Stern gefunden wurde.© ESO/L. Calçada

Stern HD 45166 ist für Wissenschaftler:innen ein alter Bekannter. Seit über 100 Jahren wird er beobachtet - trotzdem behielt er seine größten Geheimnisse für sich. Jetzt sollen laut "Informationsdienst Wissenschaft" Forschende herausgefunden haben, dass aus HD 45166 ein Magnetar werden könnte - somit würde aus einem längst bekannten Stern plötzlich ein neuer Typus von astronomischen Objekten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Schon seit über 100 Jahren ist der Stern HD 45166 Wissenschaftler:innen auf der ganzen Welt bekannt.

  • Jetzt soll man herausgefunden haben, dass aus diesem Stern ein Magnetar werden könnte.

  • Diese Tatsache macht aus HD 45166 gleichzeitig einen völlig neuen Sternentypen.

Was wir wissen: Magnetare sollen die stärksten Magnete überhaupt sein - im Universum. Dabei handelt es sich um extrem dichte und tote Sterne, die über ein unfassbar starkes Magnetfeld verfügen und überall in unserer Galaxie zu finden sind. Wie die Entstehung allerdings abläuft, war bisher ein Rätsel. Nun soll HD 45166, ein massereicher magnetischer Heliumstern, das Potenzial haben, sich zu einem Magnetar verwandeln zu können: Und "schon" ist ein neuer Sternentyp geboren. 

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Ein Stern als ganz große Leidenschaft

Mehr als 100 Jahre ist HD 45166 auf dem Plan der Wissenschaftler:innen. Bisher waren nur rudimentäre Dinge über den Stern bekannt: Er ist im Sternbild Einhorn, etwa 3.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, gehört zu einem Sternenpaar, ist reich an Helium und viele Male massereicher als unsere Sonne. Jetzt wollen Forschende weltweit, darunter auch Einrichtungen der Europäischen Südsternwarte (ESO), mehr herausgefunden haben. Nämlich, dass der doch mysteriöse Stern an Ende seines Lebens zu einem Magnetar werden könnte. Die Entstehung konnte bisher nicht beobachtet, geschweige denn erklärt werden. Ein Team um Tomer Shenar von der Universität Amsterdam ging dieser rätselhaften Angelegenheit laut "Spektrum" in einer im Fachjournal "Science" veröffentlichten Studie auf den Grund.

"Dieser Stern wurde zu einer Art Leidenschaft von mir", so Shenar. Vielleicht kommt diese Vorliebe auch daher, dass Shenar bereits ähnliche heliumreiche Sterne untersucht hatte. Vielleicht könnten ja Magnetfelder die Antwort darauf geben, wie es zu Magnetaren kommen könnte? Ein bestimmtes Instrument am Canada-France-Hawaii Telescope sollte Licht ins Dunkel bringen: Es kann Magnetfelder erkennen und messen. Kaum lagen die Daten vor, bestätigte dies Shenars Vermutung: "Was auch immer dieses Objekt ist – es ist definitiv magnetisch.“ Und nicht nur das. HD 45166 ist der am meisten magnetische massereiche Stern, der je gefunden wurde. "Die gesamte Oberfläche des Heliumsterns ist so magnetisch wie die stärksten vom Menschen hergestellten Magneten", erklärt Co-Autor Pablo Marchant.

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HD 45166 ist eine völlig neue Gattung astronomischer Objekte

Der erste massereiche magnetische Heliumsterns überhaupt war damit gefunden: "Es ist aufregend, eine neue Gattung von astronomischen Objekten zu entdecken", sagt Shenar, "insbesondere dann, wenn sie sich die ganze Zeit über versteckt hielt."

Laut Berechnungen der Wissenschaftler:innen soll HD 45166 sein Leben als Magnetar beenden. Bis es so weit ist, soll er nach Angaben des "European Southern Observatory" unter seiner eigenen Schwerkraft kollabieren und sich gleichzeitig sein Magnetfeld verstärken. Am Ende wird aus dem Stern ein sehr kompakter Kern mit einem Magnetfeld von rund 100 Trillionen Gauß (Zahl mit 14 Nullen). Unvorstellbar stark - die stärkste Sorte von Magneten im Universum.

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